Werder war zwei Jahrzehnte lang einer der größten Konkurrenten der Bayern im Kampf um den deutschen Meistertitel. Die Titel 1993 und 2004 waren denkwürdig, und die Trainer Otto Rehhagel und Thomas Schaaf genießen bis heute Kultstatus an der Weser. Im letzten Jahrzehnt sind die Bremer nicht mehr in der Spitze, ihnen fehlt das Geld aus der Champions League (zwischen 1993 und 2010 spielten sie regelmäßig in der Gruppenphase).
Letztes Jahr spielten sie erstmals seit 40 Jahren wieder in der 2. Liga, schafften aber ein schnelles Comeback und haben in dieser Saison bereits einige Glanzleistungen gezeigt. Der überragende Stürmer Niclas Füllkrug verletzte sich am Freitag gegen Schalke und fiel wegen Rückenschmerzen aus.
Die Bayern hatten im September große Probleme, fanden dann aber den richtigen Rhythmus und gewannen alle sechs Gruppenspiele in der Champions League, selbst Barcelona und Inter waren komplett chancenlos.
In der Allianz Arena wird am Sonntag ein NFL-Spiel zwischen Tampa und Seattle ausgetragen, das Stadion befindet sich also bereits im Bau. Dies war das letzte Fußballspiel in diesem Kalenderjahr in diesem Stadion in Fröttmaning.
Jung sorgte schnell für den Ausgleich
Die erste Halbzeit war ein echter Leckerbissen, das Spiel war offen, auch die Gäste bauten keinen „Bunker“ auf. In der 5. Minute verlor Anthony Jung den Ball in der eigenen Hälfte, Jamal Musiala drang in den Strafraum ein und entdeckte auf der linken Seite Sadio Mane. Sein Schuss wurde geblockt, aber der Ball kam zurück zu Musiala, der ihn mit dem linken Fuß ins Netz beförderte. Jung korrigierte den Fehler schnell. In der 10. Minute glich er nach einem Pass von Mitchell Weiser mit einem kraftvollen Schrägschuss mit dem linken Fuß aus.
Choupo-Moting verschwendete die härteste Strafe
Nach einer Viertelstunde Spielzeit gab Amos Pieper im Strafraum Gas und brachte Gnabry zu Fall. Schiedsrichter Robert Hartmann betrachtete nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter das Band an der Seitenlinie und zeigte auf den weißen Fleck. Eric Maxim Choupo-Moting, der in den letzten sieben Spielen bis zu neun Tore erzielte, schoss den härtesten Elfmeter schlecht. Jiri Pavlenka bewies sich mit einer Parade.
Gnabry besiegelte in sechs Minuten das Schicksal der Bremer
Auch die Verletzung von Mane, der in der 21. Minute vom Platz ging, hielt die Bayern nicht auf. Dazu kam Leroy Sane, der in den letzten Wochen in Topform war. In der 22. Minute blockten die Gäste einen Schuss von Leon Goretzka, der Ball landete auf Gnabry, der ihn aus 14 Metern mit dem rechten Fuß ins Netz zirkelte.
Nur vier Minuten später spielte Joshua Kimmich einen schönen Pass ins Leere, Goretzka brachte den Ball an Pavlenka vorbei, und dann schob er ihn mit dem rechten Fuß souverän ins kleine Tor. Bremen stand zu hoch und Choupo-Moting passte von der Hälfte des Feldes direkt auf Sane, der allein auf das Tor zulief. Er hätte sich selbst erschießen können, passte aber auf Gnabry, der den Ball nur knapp ins leere Tor drückte.
Eine große Chance hatten die Gäste kurz vor der Pause, als Dayot Upamecano einen Fehlpass auf Manuel Neuer von Marvin Ducksch abfing, das Tor aber knapp verfehlte.
Enormer Durchbruch von Teenager Tel
In der zweiten Halbzeit waren die Angriffe der Bayern nicht mehr so heftig. Choupo-Moting traf in der 54. Minute auf Sane, der den Pfosten traf. Acht Minuten vor Schluss mischte Gnabry die Werder-Abwehr auf und schob den Ball mit dem rechten Fuß zwischen Pavlenkas Beinen zum 5:1. Den Endstand erzielte der 17-jährige Mathys Tel. Der Franzose startete vor seinem Strafraum, niemand hielt ihn auf, und dann setzte er den Ball nach einem außergewöhnlichen Penetrationsversuch mit dem linken Fuß unter die Latte.
Nagelsmann beeindruckt durch Effizienz
„Ich bin sehr zufrieden. Sie haben in den letzten vier Heimspielen mindestens vier Mal getroffen. Das Glas ist im Angriff, alles geht natürlich, wir vermasseln nichts. Wir haben in der Bundesliga schon 47 Tore geschossen. Die Fans kamen auf ihr eigenes Konto. Werder hat offen gespielt, sie sind in der Abwehr viel riskiert und das haben wir ausgenutzt“, sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.
Borussia-Niederlage in Wolfsburg
Niko Kovač hat nach einem schlechten Saisonstart in Wolfsburg viel Kritik geerntet, aber in den letzten Wochen hat er die richtige Form gefunden. Die Wölfe hingegen gaben den Dortmundern auf dem Feld die Überlegenheit, schlugen aber zu Beginn und am Ende des Spiels zu.
Micky van de Ven erzielte in der 6. Minute einen Kopfball. Borussia hatte viele Chancen, Niklas Süle traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur den Pfosten. Auch in der zweiten Halbzeit scheiterte Borussia am Ausgleich. In der 91. Minute erzielte Lukas Nmecha nach Pass von Patrick Wimmer von rechts mit dem linken Fuß den Schlusstreffer.
14. Runde:
WOLFSBURG – BORUSSIA (D) 2:0 (1:0)
van de Ven 6., L. Nmecha 92.
Wolfsburg: Casteels, Baku, Bornauw, van de Ven, Paulo Otavio, Arnold, F. Nmecha (88./Svanberg), Gerhardt, Kaminski (88./Roussillon), Marmoush (58./Wimmer), Wind (75./L. Nmecha).
Borussia (D): Kobel, Süle (71./T. Hazard), Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro, Özcan (80./Pašalić), Bellingham, Brandt, Adeyemi (61./Reyna), Malen (70./Modeste), Moukoko.
Richter: Christian Sachenrt
Bayern – WERDER BREMEN 6:1 (4:1)
Musiala 6., Gnabry 22., 28., 82., Goretzka 26., Tel 84.; Jung 10.
Choupo-Moting (Bayern) verpasste den Elfmeter in der 17. Minute.
Bayern: Neuer, Mazraoui, Pavard, Upamecano, Hernandez (57./Sabitzer), Kimmich, Goretzka (71./Gravenberch), Gnabry, Musiala (71./Tel), Mane (21./Sane), Choupo-Moting (57. /Coman).
WerderBremen: Pavlenka, Pieper, Veljković (46./Stark), Friedl, Jung, Gross (89./Rapp), Weiser, Bittencourt (62./Schmid), Gruev (59./Etappe), Burke (59./Dinkci), Ducksch.
Richter: Robert Hartmann
BOCHUM – BORUSSIA (M) 2:1 (2:0)
Antwi-Adjei 7., Hofmann 12.; Klage 62.
STUTTGART – HERTHA 2:1 (1:1)
Guirassy 3., Mavropanos 98.; Lukebakio 19.
Mittwoch um 18:30 Uhr:
KÖLN – BAYER LEVERKUSEN
Um 20:30 Uhr:
RB LEIPZIG – FREIBURG
UNION BERLIN – AUGSBURG
EINTRACHT – HOFFENHEIM
SCHALKE – MAINZ
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