Da ein Sturm über dem Dortmunder Westfalenstadion tobte, war es fraglich, ob das Spiel überhaupt stattfinden könnte, doch die dunklen Wolken zogen schnell weiter, sodass die Fußballer nach 20 Minuten aus den Umkleidekabinen zurück auf das Spielfeld kamen. Nach einem kurzen Aufwärmen wurde die Begegnung bald fortgesetzt.
Die Deutschen gingen in der 53. Minute in Führung. Er war vom Elfmeterpunkt erfolgreich Kai Havertznach einer Flanke von David Raum auf der rechten Strafraumseite traf der Ball den Verteidiger unglücklich an der rechten Hand von Joachim Andersen. Dänemarks Torhüter Kasper Schmeichel hechtete nach rechts, doch der Schuss des Arsenal-Stürmers war zu präzise am Pfosten. Er blockte den Kopfball am Ende der ersten Halbzeit, Schmeichel bewies mit seiner Verteidigung, was er konnte.
In der 68. Minute erhöhte er die deutsche Führung Jamal Musialader nach einem langen Pass von Nic Schlotterbeck aus der eigenen Hälfte in den gegnerischen Strafraum das dritte Tor der Meisterschaft erzielte. Damit ist er zusammen mit dem Georgier Georges Mikautadze der beste Torschütze der EM. Schon zuvor hatten Havertz und Leroy Sane nach Kontern gegen die anfällige Abwehr der Dänen, die auf den Ausgleich drängten, gute Chancen aus kurzer Distanz.
Deutschland, das erstmals seit acht Jahren wieder das Viertelfinale eines großen Wettbewerbs erreichte (bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 schied es jeweils bereits in der Vorrunde aus, bei der EM 2020 im Achtelfinale), trifft im Kampf um den Halbfinaleinzug auf Spanien oder Georgien. Einen Gegner bekommt es am Sonntag zu Gesicht.
Andersen tragische Figur des Spiels
Nach der ersten Halbzeit stand es 0:0. Die Deutschen dominierten die erste Viertelstunde komplett und schossen in der 4. Minute auch noch ein Tor. Schlotterbeck köpfte nach einer Ecke ein, doch das Tor wurde durch ein Foul von Joshua Kimmich an Schmeichel nicht anerkannt.
Nach einer halben Stunde stellten die Dänen das Gleichgewicht auf dem Feld wieder her, Cristian Eriksen erzielte nach einem Konter bald ein Tor. In der 48. Minute brachte Sloweniens Rivale von vor zwei Wochen ebenfalls den Ball ins Netz, doch der Premier-League-Teilnehmer Crystal Palace Andersen freute sich nach dem Schuss aus kurzer Distanz nach dem Abpraller nicht lange, denn der englische Schiedsrichter Michael Oliver Nach Eingriff des VAR wurde auch dieser Treffer jedoch nicht anerkannt, da Thomas Delaney sich nicht richtig auf dem Platz befand. Nach einem Pass von rechts vor dem Tor war er weniger als eine Fußlänge zu schnell.
Am Ende hätte der deutsche Sieg sogar noch höher ausfallen können. Das Tor von Ersatzspieler Florian Wirtz wurde wegen erneuten „Abseits“ aberkannt, einen weiteren Versuch von Havertz aus kurzer Distanz parierte Schmeichel souverän.
Nagelsmann: Spieler sind Druck gewohnt
Deutscher Trainer Julian Nagelsmann bezeichnete die Leistung seiner Schützlinge in den ersten 20 Minuten als die bisher beste der Meisterschaft.
„Ich glaube nicht, dass wir mehr Druck verspüren als sonst. Auch die Fans und ihre Erwartungen sind ein großer Ansporn für uns. Wir können mit dem Druck umgehen. Es ist ein Privileg für mich und für die Spieler, unter Druck Fußball spielen zu dürfen. Alle Spieler sind das gewohnt, also ist es kein Problem“, sagte der 36-jährige Trainer.
„Ich verstehe, dass die Dänen über den Elfmeter verärgert sind. Die Entscheidung war hart, Andersen hat den Ball nicht absichtlich mit der Hand gestoppt, aber das ist die Regel. Ich selbst wäre zurückhaltend, wenn ein solcher Elfmeter gegen uns verhängt würde, aber ich muss mich an die Regel halten“, Er ging auch auf die Entscheidungen des Schiedsrichters ein.
Hjulmand unzufrieden mit VAR-Entscheidungen
„Zwei VAR-Entscheidungen haben den Ausgang bestimmt. Ich habe hier ein Foto – da war es ein Zentimeter“, aber der dänische Auswahlspieler sagte nach dem Spiel mit einem Mobiltelefon in der Hand Kasper Hjulmand.
„Das ergibt keinen Sinn, VAR sollte nicht so eingesetzt werden. Es geht um einen Zentimeter. Und nach ein paar Minuten haben sie gegen uns Elfmeter gepfiffen. Ich habe die lächerlichen Regeln für Handspiele satt. Wir können von Verteidigern nicht verlangen, dass sie mit den Händen komplett am Körper laufen. Er ist gesprungen und wurde aus einem Meter getroffen. Aber sie waren sehr entscheidend für dieses Spiel. Wenn wir 1:0 geführt hätten, wäre es ganz anders gewesen. Ich denke, VAR ist grundsätzlich eine gute Sache, aber manchmal habe ich immer noch Zweifel daran.“ er fügte hinzu.
Raum und Sane erstmals in der Startelf
Da Jonathan Tah gesperrt war, fiel Schlotterbecks Platz als Innenverteidiger neben Antonio Rüdiger (der am Sonntag trotz einer leichten Verletzung gegen die Schweiz spielte) zu. Nagelsmann ließ bei der diesjährigen Europameisterschaft erstmals Raum und Sané in die Startelf kommen. Niclas Füllkrugder zweimalige beste Torschütze der Meisterschaft bekam in der zweiten Hälfte eine weitere Chance.
Bei den Dänen erholte sich Eriksen von Magenproblemen. Im Mittelfeld wurde der verwarnte Morten Hjulmand durch Delaney ersetzt.
Die erste Niederlage der Dänen bei der EM 2024
Für Deutschland ist es der 16. Sieg gegen Dänemark, 29 Mal trafen die beiden Nationalteams bereits aufeinander. Die beiden vorherigen Duelle endeten 1:1, zuvor gewannen die Deutschen allerdings in der Gruppenphase der Europameisterschaft 2012 mit 2:1.
Elf gewann die Gruppe A nach Siegen gegen Schottland und Ungarn und einem Unentschieden gegen die Schweiz. Dänemark blieb in der Vorrunde ebenfalls ungeschlagen, nachdem es dreimal unentschieden gespielt hatte – gegen Slowenien, England und Serbien.
Achtelfinale, Dortmund
DEUTSCHLAND – Dänemark 2:0 (0:0)
61.612; Havertz 53./11-m, Musiala 68.
Richter: Michael Oliver (England)
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