Bei solchen Investitionen, Auswahl und einem hervorragend organisierten und hochkarätigen Liga-Wettbewerb ist es natürlich nicht mehr verwunderlich, dass die deutsche Fußballszene immer wieder mit irgendeinem jungen Fußballer bedient wird, der dann im Kampf der reichen Vereine funkt. Und so macht der 20-Jährige seit einiger Zeit auf sich aufmerksam Kai Havertz, Heimat aus Aachen, direkt an der Grenze zu Frankreich. Er zeigte beim örtlichen Verein großes Potenzial mit dem Ball, es war klar, dass er nach Abschluss der Grundschule woanders hinziehen würde, aber wahrscheinlich in der Region bleiben würde. Und er hat das Rheinland nicht wirklich verlassen, er wurde ein vielversprechender Teenager für Leverkusen, er ist jetzt ihr sichtbarstes Juwel, aber er war am Samstag verletzungsbedingt nicht wirklich auf dem Platz.
Natürlich waren in Leverkusen keine Zuschauer, aber sie ließen ihre Banner auf den Tribünen zurück. FOTO: Reuters
Es sei völlig verständlich, dass man ihn bei einem Verein behalten wolle, der zwar keinen historischen Kult und keine Fangemeinde auf dem Niveau von Bayern, Dortmund, Hamburg, Schalke oder beispielsweise dem nahegelegenen Köln habe, aber den Ergebnissen nach schon lange zur Spitzengruppe der Bundesliga gehöre, gleichzeitig aber, so der ehemalige Vertreter, Simon RolfesAuch der inzwischen zum Sportdirektor ernannte Kai kann einen Wechsel in ein reicheres und noch ambitionierteres Umfeld nicht verhindern: „Wir pflegen einen sehr offenen und fairen Umgang mit Kai. Natürlich kann er selbst Gerüchte nicht vermeiden, aber das Wichtigste ist, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Wir würden ihn gerne behalten, aber ich bin mir bewusst, dass seine Qualität auch die europäischen Topklubs reizt.“ Aus deutschen Fußballkreisen verrät er, dass er im Falle eines Wechsels ins Ausland am ehesten beim spanischen Giganten Real Madrid infrage käme, der ansonsten in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit deutschen Nationalteams gemacht hatte (Uli Stielike, Günter Netzer, Bernd Schuster, Bodo Illgner, zuletzt natürlich Toni Kroos), allerdings ist klar, dass ein besonderes Kapitel die Möglichkeit eines Umzugs nach München darstellt.
Hamann: Der beste Bayern der letzten 15 Jahre
Der heutige FC Bayern funktioniere verlässlich, betonte Didi Hamann – als Fußballer gewann er mit Bayern den UEFA-Pokal und mit Liverpool die Champions League -, heute professioneller TV-Kommentator, nach der überzeugenden Vorstellung in Leverkusen: „Vielleicht ist das sogar der beste FC Bayern der letzten 10 oder 15 Jahre!“ Tatsächlich ist die aktuelle Achse des Spiels Serge Gnabry-Kingsley Coman-Leon Goretzka-Joshua Kimmich auf hohem Niveau, Robert Lewandowski behält seine Schussqualitäten, Thomas Müller den hervorragenden Geist der heimischen Umgebung und die vorherigen Aufstellungen mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Franck Ribery und Arjen Robben. Aber die ewigen Ambitionen der Jagd nach Lorbeeren stören die Pläne für Verstärkungen, darunter die bereits erwähnten Havertz und Leroy Sanéder deutsche Nationalspieler von Manchester City.
Didi Hamann, ein professioneller TV-Kommentator, der vom aktuellen FC Bayern begeistert ist, spielte letzte Saison in München
Die Geschichte der Ereignisse vom Samstag in Leverkusen gehörte auch An Florian Wirtz. Sein Treffer eine Minute vor Schluss zum 2:4-Endstand hatte zwar keinen spielentscheidenden Einfluss mehr, dennoch ging er im Alter von 17 Jahren und 34 Tagen als jüngster Torschütze aller Zeiten in die Bundesliga-Geschichte ein.
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