Die österreichische Polizei hat von Mai letzten Jahres bis März dieses Jahres 700 Menschenschmuggler festgenommen, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien. Er brachte seine Entschlossenheit zum Ausdruck, den Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den Menschenschmuggel fortzusetzen, und hob eine verstärkte Grenzkontrolle als einen der Schlüsselfaktoren hervor. Unterdessen verlängert Deutschland die Grenzkontrollen zu Österreich ab Mitte Mai um ein halbes Jahr, wurde heute in Berlin bekannt gegeben.
Österreichischer Innenminister Gerhard Karner stellte auf der Pressekonferenz aktuelle Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenschmuggels vor. Dabei betonte er, dass Grenzkontrollen zusammen mit der Durchführung von Kontrollen in Grenzgebieten ein Schlüsselfaktor im Kampf gegen Menschenschmuggel und illegale Migration seien, schrieben sie auf der Website des österreichischen Innenministeriums.
Angesichts der mehr als einjährigen russischen Aggression gegen die Ukraine sagte Karner, die „Schmuggelmafia“ habe die Situation bald nach ihrem Beginn ausgenutzt. Deshalb habe man zwei Monate nach Kriegsbeginn in der Ukraine eine „verschärfte Kampagne“ gestartet, erklärte der Minister und erwähnte, dass während der Kampagne rund 700 Menschenschmuggler festgenommen worden seien, berichtet die österreichische Presseagentur APA.
Karner verwies auch auf verstärkte Kontrollen an den Grenzen zu den Nachbarländern, darunter Ungarn und Slowenien, als wichtigen Faktor, und die österreichische Polizei konzentrierte sich seiner Meinung nach auch darauf, gegen Menschenschmuggler in der Nähe der Grenzgebiete zu Tschechien, der Slowakei und Österreich vorzugehen Italien. Er erwähnte auch die Zusammenarbeit österreichischer Polizeibeamter bei der Grenzkontrolle mit Drittstaaten, beispielsweise an der ungarisch-serbischen Grenze oder in Griechenland.
Das Ergebnis dieser Grenzkontrollen sei die Festnahme von mehr als 110.000 Überläufern im genannten Zeitraum auf österreichischem und internationalem Boden, sagte Karner.
Österreich hat vor wenigen Tagen angekündigt, die Grenzkontrollen zu Slowenien und Ungarn noch einmal um ein halbes Jahr zu verlängern. Gleichzeitig erklärte Karner gegenüber dem Österreichischen Rundfunk, die Verlängerung sei wegen des großen Migrationsdrucks notwendig, die Kontrolle an den Schengen-Außengrenzen funktioniere nicht.
Österreich, das 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise erstmals Grenzkontrollen zu Slowenien und Ungarn einführte und diese dann alle sechs Monate um sechs Monate verlängerte, zuletzt verlängerte die Grenzkontrollen im November letzten Jahres bis zum 11. Mai dieses Jahres.
Inzwischen hat Wien auch die Europäische Kommission offiziell über seine Absicht informiert, die Kontrollen an der Grenze zu Slowenien und Ungarn auszuweiten.
Deutschland weitet die Kontrolle an der Grenze zu Österreich aus, Dänemark schafft sie zu Schweden ab
Unterdessen werde Deutschland die Grenzkontrollen zum südlichen Nachbarn Österreich um sechs Monate verlängern, da auf absehbare Zeit nicht mit einem dauerhaften Rückgang der illegalen Migration nach Mittel- und Westeuropa zu rechnen sei, schrieb der deutsche Innenminister in einem Schreiben an die Europäische Kommission . Nancy Faeser, was der deutschen Nachrichtenagentur dpa zu entnehmen war. „Es ist besorgniserregend, dass im Jahr 2022 die Zahl der an den EU-Außengrenzen festgestellten illegalen Migranten die höchste seit 2016 war“, warnte sie und fügte hinzu, Deutschland sei auch im vergangenen Jahr das wichtigste Zielland für Flüchtlinge in Europa gewesen.
Aufgrund der wachsenden Zahl von Überläufern sind die Unterbringungsbedingungen in den Bundesländern und Kommunen noch schwieriger geworden. Sie sehe sich daher veranlasst, ab dem 12. Mai für weitere sechs Monate Kontrollen an den EU-Binnengrenzen auf der Hauptroute der illegalen Migration nach Deutschland anzuordnen, sagte Faeser.
Das dänische Justizministerium hat heute angekündigt, die Grenzkontrollen zum benachbarten Schweden abzuschaffen. Bezüglich der Grenzkontrolle zu Deutschland erklärte sie, dass sich die Polizei künftig stärker auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität statt auf Einreisekontrollen konzentrieren wolle. Autofahrer und Urlaubsreisende aus Deutschland sollen seltener kontrolliert werden. Die angepassten Grenzkontrollen zu Deutschland gelten laut dpa zunächst bis zum 11. November dieses Jahres.
Die dänische Regierung begründet die Aufrechterhaltung der Grenzkontrolle mit den Bedrohungen, denen das Land ausgesetzt ist. „Die Regierung behält vorübergehend die Kontrolle an der Grenze zu Deutschland bei, weil wir dies für notwendig halten, um die Bedrohungen zu bekämpfen, denen Dänemark ausgesetzt ist“, sagte der Justizminister. Peter Hummelgaard. Ihm zufolge hat der Krieg in der Ukraine die aktuelle Sicherheitslage unsicher gemacht. Auch in Dänemark besteht nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung durch den Terrorismus. Gleichzeitig besteht auch eine Gefahr durch die Geheimdienste anderer Länder und den aktuellen Migrationsdruck in Europa.
Dänemark führte bereits 2016 aufgrund erhöhter Migrationsströme Grenzkontrollen zu Deutschland ein. Im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Kriminalität und Bombenanschlägen führte sie 2019 Grenzkontrollen zu Schweden ein, berichtet dpa.
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