Ehemaliger Bundeskanzler Gerhard Schröder in Deutschland und darüber hinaus sorgt er für Kontroversen. Wegen seiner unerschütterlichen Unterstützung für den russischen Präsidenten an Wladimir Putinder ihn während des Krieges in der Ukraine mindestens zweimal besuchte, entzogen ihm die deutschen Parlamentarier das Recht, sein Büro und seine Assistenten zu finanzieren, das bis jetzt allen ehemaligen Bundeskanzlern gehörte. Doch Schröders Schritte führten zu einer Gesetzesänderung, mit der der ehemalige Bundeskanzler nicht zufrieden ist. Deshalb reichte er Klage ein.
Deutsche Bundeskanzler hatten nach Beendigung ihres Amtes gemäß der bis Mai dieses Jahres gültigen Gesetzgebung Anspruch auf ein Büro mit Assistenten, Sicherheitspersonal, einschließlich eines persönlichen Fahrers und den mit ihrer Tätigkeit als ehemaliger Bundeskanzler verbundenen Kosten. Er hat ein solches Büro in Berlin Angela MerkelAuch Schröder hatte es in sich. Sein Amt kostete den Staatshaushalt im vergangenen Jahr über 400.000 Euro. Doch vor drei Monaten änderten die Parlamentarier die Spielregeln. Nach dem neuen Staatshaushalt werden Amt und Assistenten nur noch dann finanziert, wenn die Kosten durch die Tätigkeit des im Ruhestand befindlichen Bundeskanzlers gerechtfertigt sind. Vereinfacht ausgedrückt: Es handelt sich nicht mehr um ein Privileg, das man sich durch frühere Dienste verdient hat, sondern auch Altkanzler müssen sich für das Wohl und das Ansehen des Landes einsetzen.
Den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die ehemalige Bundeskanzlerin verbindet eine langjährige Freundschaft. FOTO: Alexey Druzhinin/AFP
Eine gewinnbringende Freundschaft
Der Schaden, den der ehemalige Bundeskanzler Schröder in den vergangenen Monaten dem Ansehen Deutschlands zugefügt hat, war offenbar der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der 78-Jährige ist einer der wenigen hochrangigen deutschen Politiker, die Wladimir Putin und Russland nicht für die Aggression gegen die Ukraine verurteilt haben. Er weigerte sich auch, lukrative Positionen in den Energieunternehmen des russischen Gazprom aufzugeben, von Nord Stream 2 bis Rosneft, mit denen er deutschen Medien zufolge rund 20.000 Euro im Monat verdiente.
Lieber Gott, hilf mir, diese Liebe zu überleben, heißt es unter dem Graffiti in Berlin. FOTO: Reuters
Dies tat er erst im Mai, als ihm die Mittel für sein Amt entzogen wurden. Als ehemaliger Bundeskanzler erhält er eine Pension von mehr als 8.000 Euro pro Monat. Darüber hinaus sicherte er sich die oben genannten Positionen durch die Unterzeichnung eines internationalen Abkommens kurz vor Ende seiner Amtszeit im Jahr 2005. Knapp drei Wochen nach seinem Ausscheiden aus dem Kanzlerpalast stand er an der Spitze des Unternehmens, das später an dem Projekt arbeitete. Nord Stream 2Er machte aus seiner Freundschaft mit Putin auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine keinen Hehl und wollte sie auch nicht aufgeben.
Er hat den russischen Präsidenten in Moskau in den letzten Monaten mindestens zweimal besucht und versucht, die Besuche als Versuche darzustellen, ihn zu einem Ende des Krieges zu bewegen. Nach seinem letzten Besuch kündigte er an, Putin sei zu Verhandlungen bereit und er selbst könne die Rolle eines Vermittlers übernehmen. Gleichzeitig bemerkte er, die Krim und einige andere Gebiete seien an die Ukraine verloren gegangen und der ukrainische Präsident müsse sich damit abfinden. Darüber hinaus betonte er, Russland habe in der Vergangenheit berechtigte Ängste vor Bedrohungen aus dem Westen gehabt.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat den Staat aufgefordert, ihm sein Amt und seine Assistenten zurückzugeben, die ihm im Mai entzogen worden waren. FOTO: Fabrizio Bensch/Reuters
Sein Besuch bei Putin löste im In- und Ausland Kritik aus. Der ukrainische Präsident äußerte sich ebenfalls kritisch Wolodymyr Selenskyjder es abstoßend fand, dass der ehemalige Bundeskanzler ein Regime unterstützte, das gegen europäische Werte kämpfte. Dem ehemaligen Bundeskanzler wurde wegen seiner umstrittenen Freundschaft mit Putin sogar der Ausschluss aus der sozialdemokratischen SPD angedroht, doch die Partei entschied sich schließlich noch nicht, ihn auszuschließen.
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