Scholz versprach der Ukraine weitere Hilfen

Deutsche Bundeskanzlerin Olaf Scholz Auf dem Parteitag seiner Sozialdemokraten (SPD) in Berlin versicherte er heute, dass die Haushaltskrise den Sozialstaat in Deutschland nicht beeinträchtigen werde. Er habe der Ukraine im Krieg mit Russland weitere Hilfe zugesagt, berichten ausländische Presseagenturen.

Die deutsche Regierung befindet sich in einer Zwickmühle, nachdem ein Urteil der Verfassungsrichter vom November sie daran hinderte, nicht ausgegebene Mittel, die zur Linderung der Coronavirus-Krise bestimmt waren, für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels im Rahmen der grünen Wende zu verwenden. Diese Art der Modernisierung der Wirtschaft ist eine der wichtigsten Prioritäten der Regierungskoalition aus SPD, Liberalen (FDP) und Grünen, die seit 2021 an der Macht ist.

FOTO: Tobias Schwarz/AFP

Das Haushaltsdefizit für das kommende Jahr wird demnach auf 17 Milliarden Euro geschätzt. Und weil die Regierung keinen Weg findet, es zu decken, scheitert die Verabschiedung des Haushalts für 2024.

Scholz sagte heute, das Verfassungsgericht habe die Regierung vor eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, aber es werde „keine Kürzungen im Sozialstaat geben“. Er erklärte nicht, wie das erreicht werden solle, versicherte aber, dass man eine Einigung erzielen könne. Er hob den Sozialstaat als eine der größten Errungenschaften Deutschlands und als Grundlage des Wohlstands hervor.

Die Regierung versucht seit Wochen vergeblich, einen Weg zu finden, das Haushaltsdefizit zu schließen. Die FDP ist gegen Steuererhöhungen und Schulden, während SPD und Grüne gegen Ausgabenkürzungen bei Sozialtransfers wie Kindergeld, Stipendien und Renten sind.

Unterdessen erhöhen die konservativen Oppositionsparteien (CDU/CSU) den Druck auf die Regierung und fordern ein Misstrauensvotum gegen diese.

FOTO: Tobias Schwarz/AFP

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Scholz versicherte heute zudem, dass die Haushaltskrise keine Auswirkungen auf die deutsche Hilfe für die Ukraine im Krieg mit Russland haben werde. Man werde die Ukraine weiterhin finanziell und mit Waffen unterstützen und diese Hilfe bei Bedarf auch aufstocken, sagte er laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa.

Mit 17 Milliarden Euro Militärhilfe ist Deutschland nach den USA der zweitgrößte Militärhilfegeber für die Ukraine. Für das kommende Jahr hat die Regierung acht Milliarden Euro Hilfe angekündigt.

Der Parteitag der Regierungspartei SPD findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Partei zwei Jahre nach der Wahl mit sinkenden Zustimmungsraten konfrontiert ist; im Vordergrund steht daher auch die Diskussion über ihre künftige Ausrichtung.

Hildebrand Geissler

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