Slowenien hat einen Handelsüberschuss von rund 0,6 Milliarden Euro, 14,4 Prozent aller slowenischen Exporte gehen nach Deutschland. In Slowenien sind fast 400 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung aktiv. Umso überraschender sind die Ergebnisse der jährlichen Umfrage zur Wirtschaftslage in Mittel- und Osteuropa. Nur 75 Prozent der deutschen Unternehmen in Slowenien antworteten, dass sie erneut in diesem Bereich investieren würden. Ein Jahr zuvor lag dieser Anteil noch bei 85 Prozent.
Der Standort wird hinsichtlich der Infrastruktur – Verkehr, Kommunikation und Energie – weiterhin positiv bewertet. Die Bedingungen für Forschung und Entwicklung werden als befriedigend oder gut bewertet. Als klare Standortvorteile werden auch eine hohe Zahlungsdisziplin sowie die Qualität und Verfügbarkeit lokaler Lieferanten genannt. Auch die Produktivität und Arbeitsbereitschaft der Mitarbeiter werden geschätzt.
Die Bewertung der öffentlichen Verwaltung verschlechterte sich in der Umfrage deutlich. 83 Prozent der Befragten waren mit der Höhe der Besteuerung, dem Steuersystem und der Steuerverwaltung unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik rangiert im Vergleich zu den Ländern Mittel- und Osteuropas an letzter Stelle. Die Arbeitskosten und die Flexibilität der slowenischen Arbeitsgesetzgebung werden von 73 bzw. 65 Prozent der Befragten als erheblicher Standortnachteil bewertet. Wie Dagmar von Bohnstein, Präsidentin der Slowenisch-Deutschen Handelskammer, auf der Pressekonferenz sagte, sind die Herausforderungen für Unternehmen derzeit enorm: Dekarbonisierung, De-Risking und teilweise auch Entkopplung.
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