Die Bayern stecken in der größten Krise des letzten Jahrzehnts. Von einer 0:3-Niederlage in Manchester am Dienstagabend konnten sie sich nicht erholen. Sadio Mane, der Leroy Sane nach dem Match geschlagen hatte, wurde gesperrt. Der FC Bayern war mal wieder nur ein blasser Schatten der Serie Deutscher Meister und Hoffenheim holte verdient einen dicken Punkt aus der Allianz Arena (1:1).
Pavard traf zur Führung der Bayern
In der 17. Minute klärten die Gäste nach einem Eckball schlecht ab. Kingsley Coman passte aus 20 Metern in die Menge vor dem Tor, Benjamin Pavard schob den Ball aus sechs Metern mit der Spitze seines Fußballschuhs ins Netz. Die Bayern fanden in der Fortsetzung nicht das richtige Spiel und gingen mit minimalem Vorsprung in die Pause.
Kramarić gewann den Freistoß und führte ihn glänzend aus
Hoffenheim wachte in der zweiten Halbzeit auf, in der sie auf Augenhöhe waren. In der 71. Minute fiel Andrej Kramarić schnell 20 Meter vor dem Tor, und die Zeitlupe zeigte, dass Thomas Müller ihn nur berührte. Kramarić nahm den Freistoß und zirkelte den Ball mit dem rechten Fuß über die Hecke, Yann Sommer lenkte ihn an den Torpfosten, landete aber im Netz.
Zwei Minuten später traf Pavard erneut aus kurzer Distanz, doch der Video-Schiedsrichter erkannte das Tor wegen Abseits nicht an, als Matthijs de Ligt den Ball per Kopf verlängerte.
Tuchel: Wir haben mit zu wenig Energie gespielt, der Spielrhythmus war schlecht
„Hoffenheim hat einen Punkt verdient. Wir haben nicht gut gespielt und es ist schwer, mit so einer Leistung klarzukommen. Wir haben mit zu wenig Energie gespielt, der Spielrhythmus war schlecht. Wir haben viele Fehler gemacht, die Pässe waren nicht genau. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel nicht mehr unter Kontrolle. Ich bin mir sicher, dass wir am Mittwoch gegen Manchester City viel besser spielen werden“, sagte Thomas Tuchel, der den FC Bayern nach seiner Nachfolge von Julian Nagelsmann vor drei Wochen nicht wachgerüttelt hatte.
Borussia hat in der ersten Halbzeit Stuttgart überspielt
Der neue Stuttgarter Trainer Sebastian Hoeneß wollte vor dem Spiel nicht über die Gunst seines Onkels Uli sprechen, der vier Jahrzehnte lang das A und O der Bayern war.
Dortmund war in der ersten Halbzeit der deutlich bessere Gegner. In der 26. Minute gingen sie in Führung, Donyell Malen passte von der rechten Seite vors Tor, Sebastien Haller setzte den Ball mit dem rechten Fuß aus fünf Metern unter die Latte.
In der 33. Minute klärten die Hausherren nach einem Eckball schlecht ab, Malen drang von der linken Seite in Richtung Mitte vor und schickte den Ball mit dem rechten Fuß von der Strafraumgrenze ins Netz.
Mavropanos erhielt innerhalb von drei Minuten zwei Gelbe Karten
Sechs Minuten vor der Pause befanden sich die Gastgeber in einer verlorenen Position. Konstantinos Mavropanos erhielt innerhalb von drei Minuten zwei Gelbe Karten. Er stellte dem verspielten Malen ein Bein und Schiedsrichter Harm Osmers zog ihm die Rote Karte aus der Tasche.
Bellingham und Reus trafen den Torrahmen
Auch die Borussia startete mutig in die zweite Halbzeit. Jude Bellingham traf in der 49. Minute die Latte. Drei Minuten später schickte Stuttgarts Stürmer Serhou Guirassy den Ball von rechts über Torhüter Gregor Kobl hinweg ins Netz. Der Video-Schiedsrichter rief an und bemerkte die minimal verbotene Position.
Auch in der 77. Minute hatten die Schwarz-Gelben eine große Chance zum 0:3, als Marco Reus mit einem Freistoß nur die Latte traf.
Bemerkenswertes Comeback der Stuttgarter mit zehn
Nur eine Minute später schoss Tanguy Coulibaly aus 15 Metern, Emre Can setzte auf und änderte die Richtung des Balls, der im Netz landete.
Die Gastgeber, die verzweifelt ums Überleben kämpfen, setzen den Spieler weniger unter Druck. In der 84. Minute kickte Borussias Mittelfeldspieler Salih Özcan nach einem Eckpass den Ball in die Strafraummitte, Josha Vagnoman brachte ihn mit dem rechten Fuß aus neun Metern ins Netz.
Nach dem Ausgleich konzentrierte die Borussia ihre ganze Energie auf den Angriff. In der 92. Minute machte Giovanni Reyna einen tollen Job, ging aus acht Metern in Führung für die Schwarz-Gelben.
Reserve Silas glich in der letzten Aktion des Spiels aus
Die sechs Minuten Nachspielzeit des Schiedsrichters sind bereits abgelaufen. Richter Osmers sah auf seine Uhr. Vagnoman passte von der rechten Seite vor das Tor, Soumaila Coulibaly verfehlte den Ball, hinter ihm stand der kongolesische Ersatzmann Silas Katompa Mvumpa, der mit dem linken Fuß zum 3:3 egalisierte.
In der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena war der Jubel auf den Rängen groß. Alles erinnerte an den Mai 2007, als Stuttgart zum letzten Mal Deutscher Meister wurde. Dies war ein wichtiger Punkt im Kampf ums Überleben.
Terzić: Die Abwehrorganisation war desaströs
„Das ist eine große Enttäuschung. Ich dachte, ich hätte diese Saison schon alles erlebt, in der wir im Herbst bis zur 89. Minute zu Hause gegen Werder mit 2:0 geführt und dann mit 2:3 verloren haben. Diesmal haben wir diese Niederlage verkraftet, da wir in der zweiten Halbzeit komplett aufgegeben haben. Ich kann mir nicht erklären, warum sich die Spieler auf dem Platz so verhalten haben. Die Organisation in der Verteidigung war katastrophal. Wir haben eine große Chance vertan, die Bayern zu fangen. Alle liegen in der Umkleidekabine auf dem Boden, ich werde jetzt keine Rede halten“, war Borussia-Trainer Edin Terzić wütend.
Hoeneß: Wir haben nur einen Punkt geholt, aber gefühlt drei
„Wir haben nur einen Punkt gewonnen, aber das Gefühl in der Umkleidekabine ist, dass wir das Spiel gewonnen haben. In der Pause haben wir entschieden, dass auch mit einem Spieler weniger eine Chance kommen würde. Wir müssen es einlösen und in Zukunft ist alles möglich“, lächelte Sebastian Hoeneß.
Tor und Vorlage von Kampl zum Leipziger Sieg
Leipzig schlug Augsburg 3:2. In der fünften Minute gingen die Gäste durch einen Treffer von Arne Maier in Führung, doch dann glich Kevin Kampl in der zehnten Minute aus, als er den Ball nach einem Zuspiel von Tim Werner aus kurzer Distanz mit dem rechten Fuß ins Netz schob.
Werner legte dann mit zwei Toren in der 32. und 35. Minute den Grundstein für den Sieg. Kampl, der bis zur 79. Minute spielte, traf zum 3:1.
Runde 28:
SCHALKE – HERTHA 5:2 (2:1)
Skarke 3., Bülter 14., 78., Terrode 48., Kaminski 92.; Jovetić 45., Richter 84.
BAYERN – HOFFENHEIM 1:1 (1:0)
Pavard 17.; Kramarić 71.
Bayern: Sommer, Pavard, Upamecano, de Ligt, Joao Cancelo (80./Gravenberch), Kimmich, Goretzka (60./Musiala), Sane (60./Tel), Müller, Coman (60./Davies), Gnabry.
Hoffenheim: Baumann, Kabak (62./Nsoki), Brooks, Akpoguma, Kaderabek, Angelina, Geiger (91./Rudy), Stiller (62./Becker), Kramarić, Baumgartner (83./Dolberg), Bebou (91./Bischof).
Richter: Bastian Dankert
STUTTGART – BORUSSIA (D) 3:3 (0:2)
Coulibaly 78., Vagnoman 84., Silas 97.; Haller 26., Malen 33., Reyna 92.
RK: Mavropanos 39./Stuttgart
Stuttgart: Bredlow, Mavropanos, Zagadou, Anton, Vagnoman, Karazor, Endo, Sosa, Millot (74./T. Coulibaly), Führich (62./Silas), Guirassy (74./Tiago Tomas).
Borussia (D): Kobel, Ryerson, Can, Hummels (46./S. Coulibaly), Guerreiro, Özcan, Bellingham, Brandt (63./Reus), Malen (69./Bynoe Gittens), Adeyemi (82./Reyna), Haller (63 ./Moukoko).
Richter: Harm Osmers
RB Leipzig – Augsburg 3:2 (3:1)
Kampl 10., Werner 32., 35.; Maier 5., Vargas 82.
Kampl er spielte bis zur 79. Minute.
KÖLN – MAINZ 1:1 (0:1)
Ljubičić 51.; Ajorque 17.
EINTRACHT – BORUSSIA (M) 1:1 (0:1)
Muani-Rad 83.; Hofmann 13.
WERDER BREMEN- FREIBURG 1:2 (0:0)
Philipp 46; Sallai 67., Höler 71.
UNION BERLIN – BOCHUM 1:1 (1:0)
Juranović 45.+3; Stöger 55./11-m
RK: Jäckel 61./Union Berlin
WOLFSBURG – BAYER LEVERKUSEN 0:0
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