Test: Honor 90 – IT, Cloud, Computernachrichten und Informationstechnologie – Test: Honor 90 – Si21

Honor hat vor einiger Zeit mit dem Magic5 Pro-Modell gezeigt, dass wir davon ausgehen können, dass diese Marke ganz oben auf der Smartphone-Liste stehen wird. Das Honor 90 löste das Honor 70 ab, allerdings zu einem deutlich günstigeren Preis (549 Euro).

Honor 90-Design
Vom Design her wirkt das Honor 90 vertraut, aber auch frisch. Dadurch passt es gut zum Honor 70, ist aber etwas runder als das Honor 90 Lite. Auf der Rückseite des Honor 90 fallen Ihnen zwei leicht erhabene runde Kamerapods auf, die etwas anders aussehen, da jeder der beiden runden Chromsockel auch ein schwarzes Oval hat, sodass die Kameralinsen fast 3 Millimeter aus dem Gehäuse herausragen. Ansonsten ist dieses Smartphone sehr dünn (Dicke: 7,8 mm) und wiegt 183 Gramm, außerdem ist der schmale Rahmen glatt. Das sogenannte „Quad-Curved“-Display ist an allen vier Seiten leicht gewölbt, auch die angenehm matte Rückseite des grünen Testgeräts ist „Quad-Curved“. Mit einer Breite von 74,1 mm und einer Länge von 191,9 mm liegt das Honor 90 gut in der Hand, auf dem Tisch wackelt es allerdings etwas. Leider gibt es keine IP-Zertifizierung für Staub- und Wasserbeständigkeit.

120 Hertz OLED überzeugt
Der 6,7 Zoll große OLED-Bildschirm selbst ist durch eine Schutzfolie geschützt. Die maximale Auflösung von 2664 x 1200 Pixel sorgt für eine deutliche Schärfe von 435 Pixel pro Zoll – der Standard liegt bei 2442 x 1100 Pixel. Honor verspricht außerdem eine maximale Kurzzeithelligkeit von 1.600 Candela pro Quadratmeter (cd/m²). Das Honor 70 erreichte im Test der deutschen Zeitschrift Computerbild 937 cd/m² und übertraf damit sogar leicht die Herstellerangaben. Das schafft das Honor 90 nicht und übertrifft das Honor 70 mit bis zu 1.231 cd/m² deutlich, sodass man auf seinem Display im Freien den Text besser lesen kann. Kontrast, Farbraum und Farbtreue sind erstklassig. Die maximale Bildwiederholfrequenz beträgt 120 Hz. Dies sorgt für eine angenehm flüssige Darstellung der Informationen. In den Einstellungen kann zwischen dynamischer 120-Hz-Auffrischung, normaler (90 Hz) oder sparsamer 60 Hz gewählt werden. Da bei OLED nur die leuchtenden Pixel Strom verbrauchen, zeigt das Always-on-Display bei Bedarf das Datum, den Ladestatus, empfangene Nachrichten und kleine Bilder auf dem Sperrbildschirm an. Die Frequenz der PWM (Pulsweitenmodulation) ist extrem und einzigartig hoch. Beim Dimmen werden die Pixel grundsätzlich sehr schnell ein- und ausgeschaltet. Während andere Hersteller es mit 240 Hz schaffen, kommt das Honor 90 auf augenfreundliche 3840 Hz ohne Flimmern. Die Frontkamera ist in der Mitte der runden Aussparung platziert. Es erkennt den Besitzer und entsperrt das Gerät. Sie können auch den Fingerabdrucksensor nutzen, der unsichtbar in den Bildschirm integriert ist.

Prozessor und Speicher
Für die Berechnungen kommt Qualcomms Snapdragon 7 Gen 1 mit Codenamen QTI SM7450 zum Einsatz, der im 4-Nanometer-Verfahren hergestellt wird und von einer Adreno 644 GPU begleitet wird. Im Test durch deutsche Kollegen erzielte das Honor 90 3267 Punkte im Geekbench 6 Multicore und 855 Punkte im 3D Mark Wildlife Extreme. Mit diesem Ergebnis liegt es in jeder Hinsicht vor seinem Vorgänger und dem Samsung Galaxy A54. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist sehr gut. Eine sehr gute Geschwindigkeitswertung verpasste das Honor 90 am Ende nur knapp.

Hardware und Betriebssystem
Das Betriebssystem ist Android 13. Die Benutzeroberfläche ist Magic UI 7.1. Bisher verspricht Honor lediglich zwei Android-Updates und drei Jahre Sicherheitsupdates. Unser Testgerät verfügte über satte 12 Gigabyte (GB) RAM „+ 7GB Honor RAM Turbo“ und 512GB Gerätespeicher. Leider hatte es keinen Speicherkartensteckplatz; Der Kartenslot an der Unterseite ist nur für zwei SIM-Karten zuständig. Natürlich sind auch NFC, Bluetooth und WLAN verfügbar.

Kameras im Honor 90
Das Honor 90 verfügt über ein 12-Megapixel-(MP)-Ultraweitwinkelobjektiv (f/2,2) mit einem Aufnahmewinkel von 112 Grad. Die Hauptkamera (f/1,9) mit 1/1,4-Zoll-Sensor löst mit 200 MP auf; Nach der Kombination von 16 in 1 ergeben sich 12-MP-Weitwinkelfotos (mit 2,24 µm Pixelgröße), außerdem gibt es eine 2-MP-Tiefenkamera (f/2,4-Blende). Bei Tageslicht überzeugte das Honor 90 mit detailreichen Bildern und selbst bei wenig Licht war die Bildqualität recht gut. Ein separates Teleobjektiv gibt es aber nicht. Zoomaufnahmen werden aus der hohen Auflösung der Hauptkamera berechnet. Dies funktioniert allerdings nur bedingt gut und überzeugt auch bei 4-facher Vergrößerung nicht besonders. Maximal ist eine zehnfache Vergrößerung möglich. Im Porträtmodus können Sie zwischen einfacher und doppelter Vergrößerung und damit zwischen einer Brennweite von 23 oder 46 mm wählen. Bei einfacher Vergrößerung ist der Hintergrund präsenter als bei doppelter Vergrößerung. Dank künstlicher Intelligenz muss das Honor 90 immer den passenden Modus auswählen. Das funktioniert perfekt mit der Makrofunktion, die beim Honor 90 automatisch das Ultraweitwinkelobjektiv übernimmt und ab einer Entfernung von 2,5 Zentimetern für scharfe Bilder sorgt, ohne dass der Makromodus ausgewählt werden muss. Honor hat die Auflösung der Frontkamera wirklich verbessert. Aus den 32 MP beim Honor 70 sind beim Honor 90 50 MP geworden und der Aufnahmewinkel wurde von 80 auf 100 Grad erhöht. Die „Selfies“ im Test waren besser als zuvor und deutlich überzeugender als das Xiaomi 13T oder das Xiaomi 13T Pro mit Leica-Kamera, die am Ende die gleiche Punktzahl für die Kamera erhielten. Videos speichert das Honor 90 unverändert in FHD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Es schafft 30 fps in 4K-Auflösung.

Honor 90: größerer Akku
Die Akkukapazität ist im Vergleich zum Honor 70 um 200 Milliamperestunden (mAh) auf 5000 mAh gestiegen. Die Betriebszeit von 10:28 Stunden bei intensiver Nutzung ist alles andere als ein schlechter Wert, bedenkt man jedoch, dass der Vorgänger mit kleinerem Akku eine Betriebszeit von 11:18 Stunden hatte, ist das Ergebnis dennoch etwas enttäuschend. Geladen wird das Honor 90 über einen USB-Typ-C-Anschluss mit einer Leistung von bis zu 66 Watt. Honor verspricht, dass das Smartphone in 15 Minuten von null auf 45 Prozent aufgeladen werden kann. Dies wurde von deutschen Kollegen im Labor überprüft. Nach 15 Minuten lag das Honor 90 bei 39 Prozent und nach einer Stunde bei 99 Prozent. Der gesamte Upload-Vorgang dauerte 70 Minuten. Das ist völlig in Ordnung. Das entsprechende Netzteil ist beim Kauf des Telefons im Lieferumfang enthalten. Leider unterstützt das Honor 90 kein induktives Laden.

Honor 90: Farben und Preis
Das Honor 90 ist in den Farben Grün („Emerald Green“), Schwarz („Midnight Black“) und Weiß („Diamond Silver“) erhältlich. Der Verkaufspreis des Honor 90 (549 Euro) ist dem Preis des Honor 70 mit 256 GB sehr ähnlich, sodass das Honor 90 nicht nur eines der schönsten, sondern auch eines der besten Smartphones in der Handy-Reihe ist mit einem Verkaufspreis von 500 Euro.

Fazit des Tests: Honor 90
Das Honor 90 behält die schlanke Bauweise und das gemütliche Gefühl seines Vorgängers bei. Es ist etwas leistungsstärker und verfügt über einen hochwertigen, helleren Bildschirm. Das Kamerasystem wurde geändert. Die Frontkamera schnitt im Test jedoch besser ab. Obwohl der Akku nun größer ist, konnte die Effizienz nicht verbessert werden. Am Ende schmälern das wasserdichte Gehäuse und die fehlende kabellose Lademöglichkeit das Endergebnis. Beides bekommt man bei Honor gegen einen satten Aufpreis, wenn man sich für das Honor Magic5 Pro entscheidet.

Pluspunkte
– Rutschfestes Gehäuse
– Tolle Darstellung
– Schnelles Laden

Nachteile
– Kein induktives Laden
– Nicht wasserdicht

Helfried Kraus

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