Uruguayer sind zum ersten Mal Junioren-Weltmeister



Nach Finalniederlagen 1997 und 2013 avancierten die Uruguayer schließlich zur besten Mannschaft der Welt in der U20-Kategorie. Foto: Reuters

Die Uruguayer waren im Diego-Armando-Maradona-Stadion in La Plata ein deutlich besserer Gegner. Sie hatten 61 % Ballbesitz, sie erspielten sich mehr Chancen. Das Schussverhältnis betrug 15:2, die Uruguayer schossen fünfmal aufs Tor, die Italiener kein einziges Mal. Trentos hervorragender Torhüter Sebastiano Desplanches verhinderte eine viel größere Niederlage der Jugendlichen des Azzurro.


Der Held des Finales war Luciano Rodriguez Rosales.  Der Liverpooler Stürmer aus Montevideo wird nach dieser Meisterschaft viele Angebote von großen Vereinen erhalten.  Am 16. Juli wird er 20 Jahre alt. Foto: Reuters
Der Held des Finales war Luciano Rodriguez Rosales. Der Liverpooler Stürmer aus Montevideo wird nach dieser Meisterschaft viele Angebote von großen Vereinen erhalten. Am 16. Juli wird er 20 Jahre alt. Foto: Reuters

Rodriguez an der richtigen Stelle im Gedränge vor Italiens Tor
Die Entscheidung fiel vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Die Uruguayer führten einen Eckball von der rechten Seite aus, doch die Italiener konnten den Ball nicht aus dem Strafraum klären. Alan Matturro schoss und der Ball prallte direkt zu Luciano Rodriguez, der ihn aus drei Metern Entfernung ins Netz köpfte.

Es waren viele Uruguay-Fans auf der Tribüne, die bereits euphorisch jubelten, doch der Video-Schiedsrichter rief. Der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg beriet sich mit ihm und nach drei Minuten stellte man fest, dass Matturro im Strafraum nicht mit der Hand spielte. Als der Hauptschiedsrichter in die Spielfeldmitte zeigte, waren die Uruguayer erleichtert. Der Trainer Marcelo Broli war völlig am Ende seiner Nerven.


Roberto Baggio verfolgte das Endspiel in Begleitung von FIFA-Präsident Gianni Infantino.  Foto: EPA
Roberto Baggio verfolgte das Endspiel in Begleitung von FIFA-Präsident Gianni Infantino. Foto: EPA

Richter Nyberg schickte Prati zu schnell vom Platz
Die vom Schiedsrichter erwartete Zeitspanne betrug bis zu 11 Minuten, da der Video-Schiedsrichter ein Zeitlupenvideo des schwierigen Starts mit der Sohle ansah. Schiedsrichter Nyberg zeigte Matteo Prati zunächst die Rote Karte, änderte jedoch seine Meinung, nachdem er sich das Video an der Seitenlinie angesehen hatte, und ließ ihn mit einer Gelben Karte auf dem Grün liegen. Die Italiener konnten somit bis zum Spielende mit elf Spielern spielen.

Baggio und Maxi Rodriguez holten den Pokal
Nach 103 Minuten pfiff Nyberg gerade noch das Ende des Spiels. Zwei Vizeweltmeister brachten den Pokal ins Stadion. Roberto Baggio verschoss im WM-Finale 1994 gegen Brasilien einen Elfmeter und Maxi Rodriguez gehörte zur argentinischen Mannschaft, die das Finale im Maracana-Stadion im Juli 2014 nach Verlängerung mit 0:1 gegen Deutschland verlor.


Anderson Duarte erzielte im Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale jeweils ein Tor.  Der 19-jährige Stürmer von Defensor Sporting trug maßgeblich zum ersten Titel Uruguays bei, obwohl er im Finale in der ersten Halbzeit eine große Chance verpasste.  Foto: Reuters
Anderson Duarte erzielte im Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale jeweils ein Tor. Der 19-jährige Stürmer von Defensor Sporting trug maßgeblich zum ersten Titel Uruguays bei, obwohl er im Finale in der ersten Halbzeit eine große Chance verpasste. Foto: Reuters

Uruguay in der K.-o.-Runde ohne Gegentor
In der zweiten Runde der Gruppenphase erlitt Uruguay eine 2:3-Niederlage gegen England und gewann anschließend alle Spiele der Ausscheidungsphase ohne Gegentor. Er besiegte Gambia im Achtelfinale mit 1:0, die USA im Viertelfinale mit 2:0 und Israel im Halbfinale mit 1:0.

Nach zwei Finalniederlagen erlebten sie gerade den großen Moment
Beide Nationalmannschaften nahmen bereits an der ersten Weltmeisterschaft für U20-Fußballer teil, die 1977 in Tunesien ausgerichtet wurde.

Uruguay hatte zuvor zweimal im Finale gespielt, verlor jedoch sowohl 1997 als auch 2013 und wurde dreimal Dritter und Vierter. Damit war es bis Sonntagabend in La Plata das erfolgreichste Nicht-Meisterschaftsteam in der Jugendgeschichte. von SPs.


Cesare Casadei war mit sieben Toren der beste Torschütze der Meisterschaft.  Foto: Reuters
Cesare Casadei war mit sieben Toren der beste Torschütze der Meisterschaft. Foto: Reuters

Den größten Erfolg erzielten die Italiener mit Silber
Italien bestritt sein erstes Finale, konnte aber erst in den letzten Turnieren erste Erfolge erzielen. 2017 gewannen sie die Bronzemedaille, bei der letzten WM 2019 wurden sie Vierte. Die Silbermedaille ist somit Italiens größter Erfolg. Vor vier Jahren gewann die Ukraine den Weltmeistertitel.

Casadeis bester Torschütze mit sieben Toren
Cesare Casadei, ein Spieler von Chelsea, der letzte Saison an Reading ausgeliehen war, glänzte für die Italiener beim Turnier in Argentinien mit sieben Toren.


FINALE, La Plata:
URUGUAY – Italien 1:0 (0:0)
38.297; L. Rodriguez 86.

Uruguay: R. Rodriguez, Chagas, Boselli, Fa. Gonzalez, Matturro, Diaz, Garcia, L. Rodriguez (96./Homenchenko), Fr. Gonzalez, de los Santos (92./Sosa), Duarte (62./Ferrari).

Italien: Desplanches, Faticanti (46./Zanotti), Ghilardi, Guarino, Turicchia, Prati, Casadei, Giovane (90./Pisilli), Baldanzi (90./Lipani), Pafundi (56./Pio Espostito), Ambrosino (56./ Montevago).

Richter: Glenn Nyberg (Schweden)


Spiel um Platz 3, La Plata:
ISRAEL – Südkorea 3:1 (1:1)
15.327; Binyamin 19., Senior 76., Khalaili 85.; SW Lee 24./11-m

Christiane Brandt

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