Die Piloten der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa werden am Freitag nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen streiken, teilte ihre Gewerkschaft mit Cockpit. Der Streik, der den Personen- und Güterverkehr betreffen wird, beginnt um 00:01 Uhr und endet um 23:59 Uhr. Aufgrund der Streikankündigung hat Lufthansa für Freitag fast alle Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen. Am Freitag wurden insgesamt 800 Flüge gestrichen, davon waren rund 130.000 Passagiere betroffen.
Auch der Flughafen Jože Pučnik Ljubljana wird Flugannullierungen nicht entgehen. Daher gibt es am Freitagmorgen und -nachmittag keine Flüge nach Frankfurt und keine Nachmittags- und Abendflüge von Frankfurt zum Flughafen Ljubljana. Der letzte Flug von Brnik nach Frankfurt war für heute um 14:30 Uhr und der nächste für Samstag um 7:05 Uhr geplant
Nach dem Flugplan des Flughafens Ljubljana geht die letzte Maschine aus Frankfurt nach Slowenien angekommen heute gegen 22.00 Uhr und am kommenden Samstag gegen 10.15 Uhr. Bei Fraport schließt man allerdings nicht aus, dass es aufgrund der daraus resultierenden Situation auch zu Änderungen bei den Samstagsflügen kommt.
Nach Angaben des Betreibers des Aerodrom Ljubljana sollen die Annullierungen 460 Passagiere betreffen.
Fraport Slowenien liegen noch keine Informationen über die Streichung von Flügen von und nach München vor – vorerst sind noch An- und Abflüge in die bayerische Landeshauptstadt geplant.
Management soll „sehr gutes Angebot“ vorgelegt haben
„Wir sind im Moment zu weit voneinander entfernt. Was wir jetzt neben dem Reallohnausfallausgleich brauchen, ist vor allem eine nachhaltige Lösung der Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen“, sagte der Verhandlungsführer des Unternehmens Cockpit Marcel Groels. Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung von 5,5 % bis Ende des Jahres, einen automatischen Inflationsausgleich und eine Anpassung der Gehaltstabelle.
Das Management der Fluggesellschaft bedauert die Streikentscheidung, und die Lufthansa behauptet, sie habe sich der Gewerkschaft unterworfen „sehr gutes angebot“, wodurch die Grundgehälter der Piloten um 900 Euro pro Monat steigen würden. Nach Schätzungen der Fluggesellschaft würden die Forderungen der Gewerkschaft die Personalkosten der Piloten um 40 Prozent oder 900 Millionen Euro erhöhen, aber die Gewerkschaft argumentierte, dass die Fluggesellschaft, wenn sie Arbeitskonflikte verhindern wolle, dies tun müsse „um ein deutlich besseres Angebot zu präsentieren“.
Pilotenstreiks haben in den vergangenen Monaten auch andere Fluggesellschaften getroffen. Piloten und Kabinenpersonal von Easyjet und Ryanair streikten in Spanien ebenso wie Piloten der skandinavischen Fluggesellschaft SAS.
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