In der Juli-Periode von Rekordhitze, katastrophalen Bränden und einschneidenden Finanzentscheidungen erlebten wir am Mittwoch den politischen Höhepunkt des Monats, als sich die Crème de la Crème der slowenischen und kürzlich regierenden Politik zusammen mit einigen Ökonomen und Vertretern der Energiewirtschaft zu einem versammelten Beratung im Regierungspalast. Die Ernsthaftigkeit und das Gewicht der Veranstaltung wurde dadurch unterstrichen, dass der jetzige und ehemalige Ministerpräsident Robert Golob und Janez Janša an einem Tisch saßen – und das, obwohl letzterer die Bildung einer auf seinen Nachfolger zugeschnittenen Regierung blockiert, wie er es sich vorgestellt hat. Diesmal sollte sie jedoch dasselbe übergeordnete Ziel eint: die Menschen vor der nahenden Energiekrise zu schützen.
Dem obligatorischen Einführungsfototermin folgte ein zweistündiger Meinungsaustausch mit den unvermeidlichen Statements der Politiker am Ende. Das Format des Treffens basierte auf PR-Effekten und der Überzeugung der Öffentlichkeit, dass sich die Machthaber des Ernstes der Lage bewusst sind und daher versuchen, einen möglichst breiten politischen Konsens für Entscheidungen zu finden, die auf Interventionsmaßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen der hohen Inflation abzielen. Aus den Äußerungen beider Seiten war vorerst ein beachtlicher politischer Konsens abzulesen – doch wenn es wirklich auf den politischen und wahlpolitischen Herbst 2022 ankommt, wird diese konsensuale Idylle wohl schnell ein Ende haben.
Wann kommt die Stunde der wirtschaftspolitischen Wahrheit? Welche Herausforderungen warten auf die slowenischen Staatsfinanzen? Was sind die Folgen der wegweisenden EZB-Entscheidungen vom Donnerstag? Warum zeichnet sich im Euroland und hier ein Rezessionsszenario ab und was ist in diesem Fall die Aufgabe von Regierung und Politik, die Menschen zu schützen?
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