Die deutsche Polizei zerstreute die Demonstranten und ließ nur zwei Aktivisten in der Gegend zurück

Die deutsche Polizei setzte heute die Evakuierung von Demonstranten aus dem Dorf Lützerath in Westdeutschland fort, wo sie sich gegen die Erweiterung des örtlichen Kohlebergwerks und den anschließenden Abriss des gesamten Dorfes ausgesprochen hatten. Am Abend teilte die Polizei mit, dass sich nur noch zwei Aktivisten in der Gegend aufhielten und sich im Tunnel versteckten.

„Im Dorf Lützerath gibt es keine weiteren Aktivisten“, teilte die Polizei mit. Nach ihren Angaben wurden fast 300 Menschen aus dem Ort abgezogen, und es gab vier Aufstände. Seit Beginn der Evakuierung wurden 154 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, 12 Personen festgenommen. Nach Angaben der Polizei war heute Morgen nur eine kleine Anzahl von Demonstranten in der Gegend, und die Beamten setzten auch einen Kran ein, um diejenigen zu erreichen, die auf Bäume kletterten.

Der Polizeieinsatz begann am Mittwoch, nachdem Hunderte deutsche Aktivisten eine Sitzblockade in Lützerath inszeniert hatten, um den Zugang zum Dorf und dessen Zerstörung zu verhindern. Gleichzeitig kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Polizei sagte heute, dass rund 70 Polizisten bei der Operation verletzt wurden, um Demonstranten aus Lützerath zu entfernen, hauptsächlich während der größeren Proteste und Zwischenfälle am Samstag.

Auch Demonstranten wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei wurden neun Aktivisten mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. „Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt“, teilte die Polizei mit. Ihren Angaben zufolge wurde auch Sachschaden verursacht. Unter anderem wurden rund 30 Fahrzeuge beschädigt und 32 Reifen an Polizeifahrzeugen aufgeschlitzt. Die Demonstranten beschwerten sich über das ihrer Meinung nach übertriebene Vorgehen der Polizei, da mehrere Demonstranten schwer verletzt wurden. Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Michael Mertens er wies die Vorwürfe zurück. „Die Polizei sorgt für Ordnung. Wenn die Kommunikation nicht mehr hilft, kommt es leider zu einer Situation wie gestern. Das will keiner, aber in so aktuellen Zeiten ist das unvermeidlich“, sagte er.

Aktivisten verurteilen das Vorgehen der Bundesregierung und des deutschen Energieriesen RWE, der auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Regierung die Genehmigung zum Ausbau der dortigen Kohlemine erhalten hat. Gemäß der Vereinbarung sollten fünf umliegende Dörfer verschont und Lützerath für Ausgrabungen abgerissen werden. An der Kundgebung am Samstag nahmen nach Angaben der Polizei 10.000 Menschen teil, nach Angaben der Organisatoren waren es aber 35.000. Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg nahm an der Kundgebung teil.

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Hildebrand Geissler

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