Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel wird erneut für das Amt der Vorsitzenden ihrer CDU und damit auch für die künftige Regierungsspitze kandidieren. „Ich habe endlos darüber nachgedacht, die Entscheidung, nach elf Jahren im Amt zum vierten Mal zu kandidieren, ist alles andere als trivial“, sagte sie auf der Pressekonferenz.
Auch in „schwierigen, man könnte sagen unsicheren Zeiten“ möchte sie mit all ihrer Erfahrung und ihren Talenten der Partei und dem Land etwas von dem zurückgeben, was man ihr geschenkt hat. Die Parteispitze habe die Entscheidung mit „großem Applaus“ angenommen, berichteten Medien, und die 62-jährige Merkel habe auch den Vorsitzenden der bayerischen Schwester-CSU, Horst Seehofer, angerufen. Der bayerische Ministerpräsident schätzte Berichten zufolge ein, dass auf dieser Grundlage nun geklärt werden müsse, welche Themen im Vorwahlkampf gemeinsam genutzt werden könnten und wo es Differenzen gäbe und es keine ernsthaften Zweifel mehr an der „Gemeinsamkeit“ geben könne Kanzlerkandidat“.
Merkels weitere Kanzlerkandidatur muss vom CDU-Parteitag Anfang Dezember in Essen bestätigt werden, doch obwohl auch ihre Flüchtlings- und Sozialpolitik auf Widerstand stößt, ist keine überzeugende Alternative in Sicht. Die CDU bereitet bereits grundlegende Ansatzpunkte vor, die sich aufgrund des Aufstiegs populistischer Parteien im rechten und linken Spektrum auf die „Verlierer der Modernisierung“ konzentrieren werden, und in den an die Öffentlichkeit gelangten Dokumenten erwähnt sie auch den drastischen Abbau Angesichts der bisherigen Flüchtlingszahlen und dem Ziel einer „Ausnahmesituation“ wie 2015 würde ich es nicht noch einmal tun. Unter denjenigen, die bleiben dürfen, werden sie die Integration fördern und fordern und sich trotz ihres Bekenntnisses zur Religionsfreiheit gegen den radikalen Islam stellen. Die Christdemokraten nennen außerdem neue Investitionen in die Infrastruktur, niedrigere Steuern für Familien und Geringverdiener sowie eine notwendige Erhöhung der Ausgaben zur Erfüllung außenpolitischer und sicherheitspolitischer Verpflichtungen.
Am Sonntag sprach die Kanzlerin auch über die Herausforderungen für die Gesellschaft durch die Digitalisierung der Wirtschaft, die sie mit dem Wandel von Agrar- zu Industriebetrieben verglich. Allerdings wies sie die Erwartungen an die US-Wahlen als „grotesk, geradezu absurd“ zurück. Ansonsten fühlt sie sich geehrt, aber ihrer Überzeugung nach kann kein Einzelner alles zum Guten verändern. „Erfolg kann man nur gemeinsam erreichen.“
„Unternehmer. Professioneller Bacon-Enthusiast. Fällt oft hin. Extrem introvertiert. Analytiker. Denker.“