Der deutsche Verfassungsschutz hat eine „staatliche Überwachung“ der größten Oppositionspartei Deutschlands, der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD), eingeführt.
Tino Chrupalla
© Olaf Kosinsky / Wikimedia Commons
Der deutsche Verfassungsschutz hat wegen des Verdachts der Verbreitung rechtsextremer Ansichten eine „staatliche Überwachung“ gegen Deutschlands größte Oppositionspartei, die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD), eingeleitet. Dies bedeutet, dass die Geheimdienste die Aktivitäten der Partei auch mit verdeckten Methoden überwachen können, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa.
Wie die dpa berichtet, hat der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Thomas Haldenweg, heute auch alle zuständigen Landesämter per Videokonferenz über die Entscheidung zur Einführung einer Überwachung der AfD informiert. Aufgrund des Interesses an den Ermittlungen geben die deutschen Behörden keine weiteren Details bekannt.
Die AfD reagierte mit Empörung auf die Entscheidung des Bundesamtes für den Schutz der Verfassungsordnung, insbesondere weil auch die Medien davon erfuhren, obwohl eine solche Entscheidung eigentlich geheim bleiben sollte, warnte der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla. Ziel sei es, auf diese Weise Einfluss auf den „demokratischen Parteienwettbewerb“ zu nehmen. Über diese Entscheidung wurde in Deutschland erstmals die Wochenzeitung „Spiegel“ berichtet.
Die AfD wurde 2013 als Partei der Kritiker der europäischen Politik zur Lösung der Finanzkrise gegründet. Im Laufe der Zeit wurden jedoch immer mehr Hebel der Macht von der extremen Rechten übernommen, und die Partei begann sich stark nach rechts zu wenden, insbesondere mit ihrer einwanderungsfeindlichen Rhetorik. Viele Gründungsmitglieder verließen sie daher, doch die Partei begann zu wachsen, auch aufgrund der 2015 ausgebrochenen Flüchtlingskrise.
Die AfD reagierte mit Empörung auf die Entscheidung des Bundesamtes für den Schutz der Verfassungsordnung, insbesondere weil auch die Medien davon erfuhren, obwohl eine solche Entscheidung eigentlich geheim bleiben sollte, warnte der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla.
Die Partei verzeichnete in der Folgezeit bedeutende Wahlerfolge und ist mittlerweile in allen Landesparlamenten vertreten, im Bundestag ist sie drittstärkste Partei hinter den regierenden Christdemokraten und Sozialdemokraten. Bei der Wahl 2017 erhielt sie 12,9 Prozent der Stimmen.
Mittlerweile ist die öffentliche Unterstützung für sie etwas zurückgegangen, Umfragen zufolge wird sie aber immer noch von 9 bis 11 Prozent der Wähler unterstützt. Im Osten Deutschlands erhalte sie jedoch mancherorts sogar 20 Prozent der Unterstützung, heißt es auch bei der dpa.
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