Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine zugestimmt, berichteten deutsche Medien heute unter Berufung auf Regierungsquellen. Nach Angaben der Zeitung Spiegel und des Fernsehsenders ntv beabsichtigt die Regierung in Berlin, anderen Ländern die Erlaubnis zu erteilen, die erwähnten in Deutschland hergestellten Panzer zu exportieren.
Laut Spiegel und ntv unter Berufung auf Regierungsquellen in Berlin wird erwartet, dass Deutschland die Ukraine mit mindestens einer Truppe 2A6-Leoparden beliefert. Laut ntv besteht eine Kompanie der Bundeswehr aus 14 Panzern. Es wird erwartet, dass Berlin auch anderen Ländern, die Leoparden einsetzen, wie Polen, die Wiederausfuhr deutscher Panzer in die Ukraine genehmigen wird, teilten Regierungsquellen der Deutschen Presse-Agentur dpa mit.
Kiew und mehrere westliche Länder, darunter Polen, drängen Deutschland seit langem auf eine Genehmigung für die Lieferung von Leopard-Panzern, die mehrere europäische Länder bereit sind, an die Ukraine zu liefern. Als Hersteller muss Deutschland alle Panzerexporte, auch aus dem Ausland, genehmigen, zögert bislang aber davor zurück.
Berlin bestätigte, die Anfrage Warschaus erhalten zu haben
Heute hat Polen Deutschland um Erlaubnis gebeten, Leoparden an die Ukraine zu liefern, und es gebeten, sich einer Koalition von Ländern anzuschließen, die Kiew mit solchen Panzern unterstützen will. In Berlin bestätigten sie, dass sie die Anfrage Warschaus erhalten hätten und versicherten, diese so schnell wie möglich zu bearbeiten.
Von den 14 europäischen Ländern, die über Leopard-Panzer verfügen, haben laut dpa bisher nur Finnland und Polen öffentlich ihre Bereitschaft bekundet, diese an die Ukraine zu liefern.
Amerikanische Medien berichteten zuvor, dass die USA auch bereit seien, ihre Abrams-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Das Wall Street Journal berichtete, dass die Vereinigten Staaten bereits in dieser Woche die Lieferung einer erheblichen Anzahl von M1-Abrams-Panzern an die Ukraine bekannt geben könnten.
Kanzlerin am Mittwoch vor Abgeordneten
Vor der Entscheidung Berlins fanden offenbar mehrere Tage lang intensive Beratungen mit den Alliierten, insbesondere in Washington, statt, berichten ausländische Presseagenturen. Tatsächlich wiederholte Bundeskanzler Scholz immer wieder, dass Deutschland nur in Zusammenarbeit mit anderen Verbündeten, insbesondere den USA, bereit sei, die Lieferung von Leopard-Panzern zu genehmigen.
Nach Angaben des Brüsseler Portals Politico wird Scholz voraussichtlich am Mittwoch die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine bekannt geben. Seine Ankündigung, die in Berlin noch nicht offiziell bestätigt wurde, wird voraussichtlich bei seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag erfolgen. Am Mittwoch wird Scholz im Bundestag auf Wunsch der Opposition Fragen der Abgeordneten zur Panzerlieferung an die Ukraine beantworten.
„Leser. Student. Popkultur-Experte. Subtil charmanter Introvertierter. Twitter-Geek. Social-Media-Guru.“