Deutschland verabschiedet sich langsam von Atomreaktoren



Deutschland ist entschlossen, in drei Jahren alle verbleibenden Atomkraftwerke abzuschalten. Foto: EPA

Der Plan, die Kernkraftwerke in Deutschland bis 2022 zu schließen, würde eher utopisch und ehrgeizig klingen, wenn die Bundesregierung nicht bereits 2010 einen Entwurf zur künftigen Energieausrichtung Deutschlands erstellt hätte. 2011, nach dem Unfall in Fukushima, konzentrierte sie alle Anstrengungen darauf dieses Projekt. Eine Energierevolution hat stattgefunden, Energieänderungen sind zu einer Priorität für die Regierung geworden Angela Merkel.

Bundeskanzlerin Merkel, die zuvor einem schnellen Atomausstieg skeptisch gegenübergestanden hatte, plädierte über Nacht für milliardenschwere Investitionen in den Ausbau von Windkraftanlagen, Solarenergie und deren effizientere Nutzung.

Neben der Schließung von Kernkraftwerken hat sich die Bundesregierung dazu verpflichtet, die Gasemissionen bis 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren, und strebt vor allem eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 20 Prozent bis 2020 und um 50 Prozent an bis 2050 .

Der Plan hieß: Energiewende. In diesem Plan spielt die Kernenergie nur eine Übergangsrolle, bis erneuerbare Energien die geplante Rolle übernehmen, die zuverlässig und wirtschaftlich sein wird und die gesamte notwendige Energieinfrastruktur dafür vorbereitet ist.

Schon vor Jahren hat die Bundesregierung damit begonnen, Haushalte und Kleinbetriebe zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu ermutigen, und bereits im Jahr 2013 verfügten mehr als eine Million Haushalte und Kleinanleger in Bayern und Baden-Württemberg über eigene Energiequellen.

Gemeinden gewinnen neue Arbeitsplätze und erhalten Steuererleichterungen. Dennoch ist die Einstellung der Stromerzeugung aus Kernkraftwerken ein anspruchsvoller Prozess, wenn keine Förderung für Kohlekraftwerke erfolgt, die sich auch in Deutschland vor allem aufgrund der Emissionsreduzierung in der Stilllegungsphase befinden.

Deutschland hat immer noch ein Problem mit der Speicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Auf immer mehr Umweltkonferenzen, auch in Bonn, betonen Experten, dass Kernenergie sauber sei, keinen CO2-Ausstoß verursache und umweltfreundlicher sei. Deutschland besteht darauf, dass alle Kernkraftwerke innerhalb von drei Jahren abgeschaltet werden.

Helfried Kraus

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