Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will eine Botschafterin für feministische Außenpolitik ernennen. Der 41 Seiten umfassende Entwurf mit dem Titel „Leitlinien feministischer Außenpolitik“ listet insgesamt zwölf Punkte auf, von denen sich sechs der Arbeitsweise im Auswärtigen Dienst und sechs dem außenpolitischen Handeln widmen, berichtete der Spiegel am Montag. Es gibt Leitlinien „Arbeitsinstrument des Außenministeriums“. Wir erinnern daran, dass Tanja Fajon erst vor einem Monat neue Strategien zur Außenpolitik vorgestellt hat, eine davon ist eine feministische Außenpolitik.
Der Spiegel zitiert weiter aus dem Dokument: „Die Botschafterin wird sich für die Einbeziehung einer feministischen Außenpolitik einsetzen. Sie wird die Leitlinien weiterentwickeln und ihre Umsetzung sicherstellen.“ In diesem Zusammenhang sieht der Textentwurf außerdem eine Stärkung der Kompetenzen des Personals im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter sowie die Einführung eines „kulturellen Wandels“ vor. „Wir verankern eine feministische Außenpolitik in allen Pflichtlehrgängen unserer Bundeswehr, um den ‚feministischen Reflex‘ zu schulen.“
Eine feministische Haltung sollte sich auch in der Mittelverteilung widerspiegeln
Darüber hinaus solle sich die neue feministische Haltung auch in der Mittelverteilung im Außenministerium widerspiegeln: „Wir werden die finanziellen Mittel systematischer in den Dienst feministischer Außenpolitik stellen. Ziel ist es, „Bis zum Ende der Legislaturperiode eine gendergerechte Budgetplanung im gesamten Projektbudget des Außenministeriums umsetzen.“
Das Auswärtige Amt warnt allerdings vor überzogenen Erwartungen: „Feministische Außenpolitik hat keine Zauberformel, um mit unmittelbaren Sicherheitsbedrohungen umzugehen. Darüber hinaus zeigt Russlands Krieg gegen die Ukraine, dass Menschenleben auch mit militärischen Mitteln geschützt werden müssen. „Deshalb ist feministische Außenpolitik nicht gleichbedeutend mit Pazifismus“, erklärte das Außenministerium dem Bericht zufolge.
Sara Kovač
„Unternehmer. Professioneller Bacon-Enthusiast. Fällt oft hin. Extrem introvertiert. Analytiker. Denker.“