Deutsche wieder massenhaft auf den Straßen in Richtung Rechtsextremismus

Auch in vielen deutschen Städten kam es heute zu Protesten gegen die extreme Rechte, an denen Zehntausende teilnahmen. (Foto: Reuters)

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein war unter den Teilnehmern der Proteste in Aachen Daniel Gunther und der deutsche Finanzminister Christian Lindner. Verteidigungsminister Boris Pistorius Bei einer Kundgebung in Osnabrück warnte er jedoch vor der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD).

Dunkle Zeiten des Rassenwahnsinns, der Diskriminierung und der Ungerechtigkeit

Wie Pistorius bei der Demonstration, an der 25.000 Menschen teilnahmen, betonte, wolle die AfD das System ändern. „Das bedeutet nichts anderes, als dass sie zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahnsinns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und der Ungerechtigkeit wollen“, sagte er. Er verglich die Situation mit der Weimarer Republik, die nicht an ihren Feinden, sondern an der Schwäche ihrer Freunde gescheitert sei. Zugleich warnte er, die Geschichte dürfe sich nicht wiederholen.

In Düsseldorf versammelten sich nach Angaben der Polizei bis zu 100.000 Menschen zu Protestaktionen unter dem Motto „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln“, hieß es auf der Pressekonferenz. Einige trugen Transparente mit Aufschriften wie „Ich mag Nazis grundsätzlich nicht“ und „Schluss damit“. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller betonte, dass die Gefahr für die erste deutsche Demokratie um 1930 unterschätzt worden sei und dass sich dies nicht wiederholen dürfe.

Grund war ein Geheimtreffen extremer Rechter

In Kiel zählte die Polizei rund 11.500 Teilnehmer an der Demonstration gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. „Unsere Demokratie ist stabiler als die Demokratie vor 100 Jahren, aber wir sollten uns nicht zu sehr darauf verlassen“, warnte der Oberbürgermeister. Ulf KämpferIn Aachen versammelten sich nach Angaben der örtlichen Behörden rund 12.500 Menschen, in Marburg mehr als 12.000.

Aus vielen anderen deutschen Städten, darunter Lübeck, Kaiserslautern und Weimar, sowie aus kleineren Städten im ganzen Land werden heute Proteste mit mehreren tausend Teilnehmern gemeldet.

Anlass der Proteste, die in Deutschland bereits vor Wochen begannen, ist die Enthüllung einer Geheimkonferenz der Rechtsextremen im vergangenen November in Potsdam, bei der unter anderem Mitglieder der AfD und mindestens zwei Vertreter der konservativen CDU anwesend waren und sich für die Massenabschiebung oder Rückwanderung von Migranten ausgesprochen hatten.


Almeric Warner

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