Der deutsche Wirtschaftsminister forderte Volkswagen auf, Lösungen zu finden

Deutschland wolle den Autogiganten Volkswagen unterstützen und ihm helfen, keine Fabriken schließen zu müssen, doch die meisten Probleme werde das Unternehmen allein lösen müssen, betonte der deutsche Wirtschaftsminister. Robert HabeckIhm zufolge könnte die Politik dem Sektor ansonsten helfen, wenn sie einen Weg finde, die richtigen „Marktsignale“ auszusenden.

„Volkswagen wird die meisten Herausforderungen allein lösen müssen“, heißt es in der französischen Presseagentur AFP Dies sagte Habeck bei einem Besuch im Volkswagenwerk im nordwestdeutschen Emden.

Medienberichte, wonach Tausende Arbeitsplätze im Konzern gefährdet sein könnten, wollte er nicht kommentieren. In die Konzernpolitik könne er sich „nicht einmischen“, sagte er.

Volkswagen hatte Anfang des Monats angekündigt, dass es drastische Veränderungen vornehmen müsse, wenn es wettbewerbsfähig bleiben wolle, und erwäge, Werke in Deutschland zu schließen. Das Unternehmen hat in Deutschland noch nie ein Werk geschlossen und seit 1988 auch nirgendwo sonst auf der Welt. Die Volkswagen-Tochter Audi wird – wie wir berichteten – das Werk in Brüssel schließen.

Die Ankündigung schockierte die Mitarbeiter und weckte Bedenken über den Zustand der Autoindustrie, die als Flaggschiff der deutschen Wirtschaft gilt. Die deutsche Autoindustrie kämpft mit hohen Kosten, zunehmender chinesischer Konkurrenz und schwacher Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Der Wirtschaftsminister sagte diese Woche, dass die Politik der Autoindustrie helfen könnte, ohne mögliche staatliche Beihilfen zu erwähnen. Er betonte insbesondere die Bemühungen, die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu steigern, und bekräftigte seine Überzeugung, dass Elektrofahrzeuge die Zukunft sind. Die Verkäufe von Elektroautos sind in Deutschland in diesem Jahr stark zurückgegangen, nachdem die Regierung die Subventionen für sie auslaufen ließ. Dies hat Autohersteller geschädigt, die stark in die Abkehr von fossilen Brennstoffen investiert haben. Habeck erinnerte daran, dass Berlin kürzlich Pläne für neue Steuererleichterungen für elektrische Firmenwagen vorgestellt hat, um die Verkaufszahlen zu steigern.

Der deutsche Wirtschaftsminister lädt am Montag zu einem Treffen mit Vertretern der Automobilindustrie und der Gewerkschaften ein, um die Probleme des Sektors zu besprechen.

Unterdessen haben andere deutsche Autogiganten wie Mercedes-Benz und BMW ihre Prognose für dieses Jahr gesenkt, vor allem aufgrund schwacher Verkäufe in China. Auch Volkswagen hat in China Probleme, denn ihr ältester chinesischer Partner SAIC hat die Schließung von mindestens einer Fabrik in China angekündigt. Grund sind die sinkenden Verkäufe von Autos mit klassischen Motoren auf dem größten Automarkt der Welt.

Die Preise fielen weniger als erwartet

In Deutschland sinken die Preise auf Erzeugerebene weiter, und zwar zu Lasten billigerer Energieprodukte. Im August dieses Jahres sanken die Preise im Jahresvergleich um 0,8 Prozent, was dem gleichen Wert wie im Juli entspricht. Analysten hatten mit einem Preisrückgang von einem Prozent gerechnet. Auf Monatssicht stiegen die Preise im August wieder um 0,2 Prozent, während Analysten mit keiner Veränderung gerechnet hatten.

Die Erzeugerpreise in der größten Volkswirtschaft der Eurozone sinken seit Juli vergangenen Jahres, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa. Zentrale Ursache für den Preisrückgang im Jahresvergleich sind die gesunkenen Energiepreise. Im vergangenen Monat waren sie im Jahresvergleich um 4,6 Prozent gesunken, vor allem aufgrund niedrigerer Preise für Erdgas und Strom. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise stiegen die Erzeugerpreise im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent, blieben im Vergleich zum Juli aber unverändert, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts Destatis hervorgeht.

Die Preise für Waren für den Zwischenverbrauch stiegen im August im Jahresvergleich um 0,7 Prozent, während die Preise für Investitionsgüter um zwei Prozent stiegen. Die Preise für Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter stiegen um ein Prozent bzw. 0,9 Prozent. Die Lebensmittelpreise stiegen im Jahresvergleich um 0,7 Prozent, wobei die Butterpreise mit 41,7 Prozent am stärksten stiegen.

Almeric Warner

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