Außenpolitik: Eine Trendwende in Wien ist unwahrscheinlich

Außenministerin Tanja Fajon bekräftigte gestern in Reka noch einmal die slowenische Position, dass die interne Kontrolle zwischen den Mitgliedern des Schengen-Raums abgeschafft werden solle, die sich vor allem auf Österreich beziehe, und bewertete gleichzeitig, dass eine Änderung der Wiener Politik deswegen unwahrscheinlich sei ist ein innenpolitisches Thema.

„Wir wollen, dass die Menschen noch vor dem Sommer möglichst frei und uneingeschränkt nach Kroatien oder Österreich reisen können“, sagte sie beim Treffen der Außenminister Sloweniens, Österreichs und Kroatiens und wiederholte damit ihren Aufruf an ihre Gastgeber in Wien bei ihrem Besuch am Montag die Präsidentin des Landes, Nataša Pirc Musar. Fajonova sagt, dass die Zahlen keine Grenzkontrollen rechtfertigen.

Österreich führte 2015 während der sogenannten Flüchtlingskrise Kontrollen an der Grenze zu Slowenien und Ungarn ein und weitet sie seitdem aus. In diesem Monat kündigte Innenminister Gerhard Karner die Verlängerung der Überwachung um weitere sechs Monate an. Karner kommt von der Mitte-Rechts-Volkspartei, die eine härtere Einwanderungspolitik einführte, nachdem die rechtsextreme Freiheitliche Partei mit diesem Thema erfolgreich an die Wähler appellierte und begann, der Volkspartei Stimmen wegzufressen. Bei den Jännerwahlen in Niederösterreich beispielsweise verlor die Volkspartei fast zehn Prozentpunkte an Zustimmung, während die Liberalen ebenso stark zulegten. Dort bildeten die Parteien dann eine Koalition.

Die EU muss eine Lösung finden

Fajonova wies auch auf mögliche Maßnahmen Sloweniens hin und sagte: „Ich glaube, niemand würde wollen, dass wir in eine Situation geraten, in der wir gezwungen wären, auch in Slowenien interne Kontrollen einzuführen“, und erwähnte die bevorstehenden Sommermonate, in denen die Zahl der Menschen auf der Westbalkan-Migrationsroute, gleichzeitig ist es aber auch der Höhepunkt der Touristensaison. Sie setzte sich für die gestärkte Rolle von Frontex an der Außengrenze der Europäischen Union und für Lösungen auf Ebene der Europäischen Union ein. Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg stimmte dem zu und sagte, dass Schengen jetzt nicht funktioniere, dass Österreich mit einer hohen Zahl von Asylanträgen konfrontiert sei und dass das Thema Migration ein Sicherheitsproblem sei. Auch Deutschland habe kürzlich um eine erneute Verlängerung der Grenzkontrollen zu Österreich gebeten.

Ein Besuch auf Krk

Die Minister besuchten das Terminal für verflüssigtes Erdgas auf Krk, das der kroatische Gastgeber Gordan Grlić Radman als europäisches Projekt bezeichnete. Aufgrund der Folgen des Krieges in der Ukraine besteht die Notwendigkeit, die Energiequellen zu diversifizieren, daher begrüßen Wien und Ljubljana die Pläne von Zagreb, die Kapazität des Terminals zu erhöhen, das kürzlich von einer Reihe prominenter Politiker aus der weiteren Region besucht wurde. „Kroatien hat seine Kapazitäten und das Potenzial seiner Rolle in der weiteren Region rechtzeitig erkannt“, sagte Grlić Radman. In Bezug auf den geplanten Bau der Gaspipeline von Krk nach Slowenien, Österreich, Deutschland und Ungarn sagte Fajonova, dass die Ministerpräsidenten Robert Golob und Andrej Plenković diese Angelegenheit bereits besprochen hätten und in Zukunft auch Gespräche zu dieser Angelegenheit stattfinden würden Ebene der Ministerpräsidenten, die voraussichtlich noch vor dem Sommer offiziell zusammenkommen werden.

Die Minister drückten ihre Unterstützung für die Länder des westlichen Balkans auf dem europäischen Weg aus und erwähnten die jüngste Entscheidung, Visa für Bürger des Kosovo für die Einreise in den Schengen-Raum ab dem nächsten Jahr abzuschaffen. Das Abkommen wurde von Spanien abgelehnt, einem der fünf EU-Mitglieder, die das Kosovo und seine Pässe nicht anerkennen.

Almeric Warner

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