Bundeskanzler Scholz unterstützte die Erweiterung der EU von 30 auf 36 Mitglieder



Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: EPA

Scholz sagte, er setze sich dafür ein, dass die sechs Länder des Westbalkans, Moldawien, Georgien und die Ukraine, der Union beitreten.

Doch mit der Erweiterung werden seiner Einschätzung nach auch einige Reformen des Anschlusses nötig sein, etwa die Abschaffung des Vetorechts. Ihm zufolge würde eine Mehrheitsentscheidung der EU in den Bereichen Außenpolitik und Steuerfragen eine Verlangsamung der Entscheidungsfindung in der Union vermeiden.

Aber zuerst würden wir dort das Veto abschaffen, „wo es am wichtigsten ist, dass die Union mit einer Stimme spricht“, nämlich in Bezug auf Menschenrechte und Sanktionen.

Als er über seine Vision für die Union sprach, forderte der deutsche Bundeskanzler auch eine Reform des Europäischen Parlaments, die sicherstellen würde, dass es nicht zu viele Abgeordnete gibt und dass die Stimme jedes Wählers ungefähr das gleiche Gewicht hat.

In der EU-Kommission würde Scholz mit Reformen verhindern, dass es bei der Erweiterung der EU mehr als 30 Kommissare für einzelne Bereiche gibt. Er schlug vor, dass jeder Mitgliedsstaat einen Kommissar behalten würde, aber zwei Kommissare könnten für einen Bereich verantwortlich sein.

Scholz auch für die Erweiterung des Schengen-Raums

Außerdem kündigte er an, Kroatien, Rumänien und Bulgarien als Mitglieder des Schengen-Raums anzustreben, da sie die technischen Voraussetzungen erfüllen. Einen Zeitraum für den Eintrag nannte er nicht.

Er schlug auch vor, ein gemeinsames europäisches Luftverteidigungssystem aufzubauen, um auf die russische Invasion in der Ukraine zu reagieren. Seiner Meinung nach wäre es das gewesen „eine Sicherheitsübernahme für ganz Europa“. Es wäre auch billiger und leistungsfähiger als die teuren und komplexen Systeme einzelner Länder. Einzelheiten nannte die Kanzlerin nicht.

Er prognostizierte, dass Deutschland in den kommenden Jahren stark in die Luftverteidigung investieren werde und dass sich Nachbarländer anschließen könnten.

Er unterstützte auch die Idee des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf eine engere europäische politische Gemeinschaft, die einen besseren Meinungsaustausch mit Partnern außerhalb der Union ermöglichen würde. Gleichzeitig rief er zur Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staats- und Regierungschefs auf. Er sagte auch, dass es derzeit kein Forum gebe, in dem die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten ein- oder zweimal im Jahr mit Partnerländern über wichtige Themen wie Sicherheits- oder Energiefragen und den Kampf gegen den Klimawandel sprechen könnten.

Unterstützung für die Ukraine „solange sie sie braucht“

Er versprach auch der Ukraine weitere Unterstützung, „Solange sie es braucht“. Gleichzeitig kündigte er an, dass Berlin in den kommenden Wochen modernste Waffen wie Luftabwehr, Radarsysteme und Drohnen nach Kiew schicken werde.

Auch beim Aufbau der ukrainischen Artillerie- und Luftverteidigungsfähigkeit könnte Deutschland eine besondere Verantwortung übernehmen, so die Kanzlerin.

Almeric Warner

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