Das Projekt mit Beteiligung des Jožef-Stefan-Instituts ist einer der Preisträger des europa nostra 2022-Preises

Die europa nostra 2022-Preise werden im Rahmen des European Cultural Heritage Event verliehen, das vom 25. bis 27. September in Prag stattfindet.



Neben Slowenien nahmen Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Spanien am Silknow-Projekt teil, Leiterin der slowenischen Gruppe war Professorin Dunja Mladenić. Foto: silkknow.eu

Silknow hat ein innovatives System entwickelt, um den Wissenstransfer über das Seidenweben zu erleichtern. Dieses Projekt ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie handwerkliches und damit immaterielles Erbe mit digitalen Werkzeugen verknüpft werden kann und wie diese Werkzeuge genutzt werden können, um den Zugang zu technischem Wissen zu demokratisieren. Projektbasierte Methoden für maschinelles Lernen und Thesaurus sind von besonderem Interesse und haben Potenzial für den Einsatz in anderen Forschungsbereichen,“, heißt es in der Begründung der Auszeichnung für das Silknow-Projekt.

Bewahrung des Erbes alter Webtechniken
Silknow wurde im Rahmen des EU-Projekts Horizon 2020 geschaffen, das ein intelligentes Computersystem auf der Grundlage von Methoden der künstlichen Intelligenz geschaffen hat, um das Verständnis des europäischen Seidenerbes zu verbessern. Das Projekt nutzte die Erforschung von Informations- und Kommunikationstechnologien der nächsten Generation, um die Bedürfnisse von Benutzern in verschiedenen Bereichen wie Museen, Bildung, Tourismus, Kultur- und Kreativwirtschaft zu erfüllen, erklärte das Jožef-Stefan-Institut gegenüber STA.

Seide war schon immer ein wichtiger Faktor für den technologischen Fortschritt in Europa mit der Westlichen Seidenstraße, die Länder auf dem ganzen Kontinent verband. Silknow trägt somit dazu bei, das immaterielle Erbe alter Webtechniken zu bewahren, indem es bereits vorhandene digitalisierte Seideninformationen verwendet, um digitale Seidenkollektionen zu studieren, zu präsentieren und zu bewahren. Benutzer können auf diese Sammlungen über eine Forschungssuchmaschine, räumlich-zeitliche Karten und dreidimensionale visuelle Simulationen zugreifen, sagte das Institut.

Im Rahmen des Projekts entwickelten sie eine öffentlich zugängliche ADASilk (Advanced Data Analysis for Silk Heritage) Suchmaschine, die einen einfachen Zugriff auf semantisch angereicherte Daten bietet. ADASilk kombiniert eine Forschungssuchmaschine und eine räumlich-zeitliche Karte, die auf dem Silknow-Wissensgraphen aufbauen, der fast 40.000 Stoffeinträge mit Bildern und anderen relevanten Informationen enthält. Die Suchmaschine integriert die wichtigsten Ergebnisse des Projekts. Slowenische Experten waren an der Entwicklung der semantischen Markierung von Texten, eines mehrsprachigen Thesaurus und der automatischen Vorhersage fehlender Metadaten auf der Grundlage von Deep Learning aus Texten und Bildern beteiligt.

Laut dem Anführer der slowenischen Gruppe Dunje Mladenić Grundlage der Recherche waren die digitalen Ressourcen von Museen mit Metadaten, wobei sich die slowenische Gruppe um den Textteil und die deutsche Gruppe um den Bildteil kümmerte. Die Frage der Forscher war, ob es möglich ist, aus den Texten und Bildern, die ein Museumsobjekt begleiten, die fehlenden Daten für ein anderes Objekt vorherzusagen oder vorherzusagen, das diese Daten aus verschiedenen Gründen nicht hat. Das Ergebnis sei eine Vorhersage der Wahrscheinlichkeit von Metadaten, etwa aus welchem ​​geografischen Gebiet ein bestimmtes Museumsobjekt stammt, in welcher Technik es gefertigt ist, welches Webverfahren es ist, zählte der Leiter der Abteilung für Künstliche Intelligenz am Institut auf.

Gleichzeitig beteiligten sich slowenische Experten an der Entwicklung der semantischen Markierung von Texten und halfen sich gegenseitig beim Thesaurus-Wörterbuch, an dem sie ebenfalls beteiligt waren, nämlich bei der automatischen Verarbeitung von Texten, sagte der Projektleiter aus Slowenien.

Virtuelle Webstühle einrichten
Das Silnow-Projekt beinhaltet unter anderem ein Tool Virtueller Webstuhldas dreidimensionale Darstellungen von Stoffen auf Garnebene produziert und historische Webtechniken bewahrt, von denen die meisten nur Handwerkern bekannt sind, steuerte das Projekt auch Lehrmaterialien bei Die Seidenstraßeentwickelt, um Spanisch zu lernen und gleichzeitig etwas über Seide in Europa zu lernen.

Neben dem Silk-Projekt erhielten 29 weitere Projekte den Europa Nostra Award, darunter die Restaurierung der St.-Andreas-Kirche in der ukrainischen Hauptstadt, die Wiederbelebung des sizilianischen Puppentheaters, das Festival des jüdischen Essens unter der Schirmherrschaft des Polin Museum in Polen und die Restaurierung des Kapuzinerklosters Sintra in Portugal.

Hildebrand Geissler

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