Der ehemalige deutsche Finanzminister und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist im Alter von 81 Jahren gestorben, gab seine Familie heute bekannt. Schäuble gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen politischen Lebens der letzten 30 Jahre. Er war unter anderem Finanzminister während der Krise im Euroraum.
Schäuble sei am Dienstagabend nach langer und schwerer Krankheit in seinem Haus im Kreise seiner Familie gestorben, berichteten deutsche Medien.
Während seiner langen politischen Karriere war er unter anderem Finanz- und Innenminister, Vorsitzender der Christlich Demokratischen Union (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion und Parlamentspräsident. Er war der Abgeordnete mit der längsten Amtszeit und saß seit 1972 im Bundestag.
Als Minister unter den ehemaligen Bundeskanzlern Helmut Kohl und Angela Merkel spielte Schäuble eine Schlüsselrolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 nach dem Fall der Berliner Mauer.
Schäuble sitzt seit dem Attentat eines geistig behinderten Mannes im Oktober 1990 im Rollstuhl, was seiner politischen Karriere jedoch keinen Abbruch tat.
2009 übernahm er die Leitung des Finanzministeriums und galt als einer der mächtigsten Politiker in der Regierung von Bundeskanzlerin Merkel.
Aufgrund seiner Sparpolitik und seiner strikten Haltung gegenüber verschuldeten südeuropäischen Ländern, insbesondere Griechenland, erntete er sowohl heftige Kritik als auch Lob.
2017 wurde er zum Präsidenten des Bundestages gewählt, dem zweithöchsten Amt des Landes, das er bis 2021 innehat.
Zum Tod von Wolfgang Schäuble schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz im sozialen Netzwerk X, Deutschland habe „einen begeisterten Denker, einen leidenschaftlichen Politiker und einen kämpferischen Demokraten verloren“.
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