Der russische Botschafter in den USA warf Washington vor, den Konflikt in der Ukraine zu verzögern

Russlands Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatoly Antonov, warf Washington am Donnerstag vor, keine politische Lösung des Konflikts in der Ukraine anzustreben, sondern den Krieg zu verzögern, nachdem das Weiße Haus angekündigt hatte, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine mit gepanzerten Bradley-Fahrzeugen beliefern würden . (Foto: AP)

Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keine politische Lösung in der Ukraine wolle, sagte Antonow nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag in der US-Hauptstadt. „Es besteht kein Zweifel, wer für die Verlängerung des Konflikts verantwortlich ist“, fügte er hinzu und betonte, dass die Waffen, die Deutschland und die Vereinigten Staaten an die Ukraine liefern werden, keinen defensiven Charakter haben.

Die Antwort des russischen Botschafters kam kurz nachdem die USA und Deutschland am Donnerstag angekündigt hatten, der ukrainischen Seite schwer bewaffnete Kampffahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Laut Reuters wird Washington 50 Bradley-Fahrzeuge nach Kiew liefern, während Berlin in den ersten drei Monaten des Jahres schätzungsweise 40 Marder-Fahrzeuge an die ukrainischen Streitkräfte schicken wird.

Wie am Donnerstag angekündigt, werden die beiden Länder auch ukrainische Streitkräfte im Umgang mit den genannten Fahrzeugen ausbilden. Ukrainische Soldaten werden in Deutschland für die Marders ausgebildet, was etwa acht Wochen dauern wird. Wo und wie lange das Training für Bradley-Fahrzeuge stattfinden wird, ist laut dpa noch nicht bekannt.

Außerdem wird Deutschland der Ukraine das Raketenabwehrsystem Patriot liefern, das Kiew im vergangenen Monat auch von den USA zugesagt wurde. Der Schritt der beiden Länder folgt einer Entscheidung von Paris, Kiew mit AMX-10 RC-Aufklärungsfahrzeugen oder sogenannten leichten Panzern auszustatten. Davor hatte seit Kriegsbeginn kein westliches Land Panzer an die Ukraine geliefert.

„Zusammen mit dem Iris-T-System und den bisher gelieferten Flugabwehrfahrzeugen vom Typ Cheetah trägt Deutschland wesentlich dazu bei, dass alle russischen Raketen abgefangen werden“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Twitter als Antwort auf die Entscheidung Deutschlands.

In seiner regulären Ansprache kündigte er dann an, dass heute im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz weitere Informationen über die deutsche Versorgung bekannt würden. Gleichzeitig dankte er laut dpa auch US-Präsident Joe Biden für die Hilfe in Form von gepanzerten Fahrzeugen. Das gesamte Militärhilfepaket, in dessen Rahmen die USA Bradley-Fahrzeuge an die Ukraine liefern werden, soll einen Wert von rund 2,8 Milliarden US-Dollar haben.


Almeric Warner

"Unternehmer. Professioneller Bacon-Enthusiast. Fällt oft hin. Extrem introvertiert. Analytiker. Denker."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert