Schauen wir uns zunächst den größten europäischen Konzern Volkswagen an. Zwar mussten sie nach einigen Jahren den weltweiten Spitzenplatz bei der Zahl der verkauften Fahrzeuge an Toyota abgeben, doch das letzte Jahr endete für sie positiv. Nach einem negativen ersten Quartal ging es mit ihrem Geschäft rasant aufwärts, mit besonders hohen Zahlen in den letzten drei Monaten des Jahres 2020. So schätzen sie, dass ihr Betriebsgewinn im vergangenen Jahr zehn Milliarden Euro betrug, was deutlich weniger ist als im Jahr 2019 (19). Milliarden), aber ganz so ist es noch nicht. Der Absatz aller Marken zusammen ging um 15 Prozent auf 9,3 Millionen Fahrzeuge zurück, das größere Minus gab es in Europa, das deutlich geringere in China.
Auch das Daimler-Unternehmen, das sonst vor allem für die Marke Mercedes-Benz bekannt ist, hat keine schlechten Nachrichten. Ebenso schnitten sie dank eines sehr starken letzten Quartals sehr gut ab, der Betriebsgewinn für das Gesamtjahr lag bei 6,6 Milliarden Euro und damit deutlich über den Erwartungen der Analysten und auch um gut 50 Prozent mehr als im Jahr 2019, als sie viel hatten der Restrukturierungskosten. Sie haben so gute Ergebnisse erzielt, obwohl sie im vergangenen Jahr zehn Prozent weniger Autos verkauft haben, nämlich 2,2 Millionen. Auch sie hatten in China ein nahezu glänzendes Jahr, der Umsatz stieg sogar, was die schlechteren Bedingungen im Inland und in Nordamerika weitgehend neutralisierte.
Auch das Münchner Wirtschaftsinstitut Ifo versucht jeden Monat die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie zu messen. Ihr Branchenstimmungsindex verbesserte sich leicht auf -7,5 im Januar (-8,5 im Dezember). „Die Hersteller sind vorsichtig optimistisch, dass sich das Geschäft nach Ende des Shutdowns verbessern wird und erhöhen derzeit die Lagerbestände“, schrieb er Klaus WolhrabeForschungsleiter bei If.
Aber was ist mit BMWs drittem deutschen Automobiljuwel? Sie haben noch keine Gewinndaten bekannt gegeben, prahlten aber mit einem Anstieg des freien Cashflows, der sich Berichten zufolge auf drei Milliarden Euro belief. Ansonsten gehen sie davon aus, eine niedrigere Planmarge zu erreichen, wollen aber bereits in diesem Jahr wieder auf die seit langem hohe Marge von rund acht Prozent zurückkehren. Die BMW Group verkaufte im vergangenen Jahr weltweit 2,3 Millionen Fahrzeuge, der Absatzrückgang war im Vergleich zur Gesamtsituation des Vorjahres fast erfreulich (minus acht Prozent), zudem neutralisierte sie mit dem Absatzwachstum in China die schwierige Situation in Europa und Amerika perfekt.
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