Die deutschen Grünen haben Annalena Baerbock – Megafon zur Kanzlerkandidatin gewählt

Die endgültige Entscheidung wollen die Grünen auf dem Parteitag treffen, der vom 11. bis 13. Juni tagt. Die Bestätigung gelte als sicher, schreibt die dpa.



Mit der Entscheidung endeten monatelange Spekulationen darüber, wer die Partei in den Wahlkampf führen würde. Die Grünen haben zwei Vorsitzende, neben der 40-jährigen Baerbock auch den 51-jährigen Robert Habeck. Die Entscheidung über die Kandidatur überließ die Führung den beiden Ko-Vorsitzenden.

„Die Zukunft geht nur gemeinsam. Wir gehen wie in den vergangenen Jahren als Mannschaft in diesen Wahlkampf. Doch die Unterstützung führt dazu, dass wir erstmals in der Geschichte um die Führung kämpfen“, betonte Grünen-Generalsekretär Michael Kellner.

Es ist das erste Mal in der über 40-jährigen Geschichte der Partei, dass sie sich auf einen einzigen Kanzlerkandidaten festgelegt hat. Die Entscheidung dieses Mal dürfte vor allem durch die zunehmende Unterstützung der Partei unterstützt werden. Derzeit prognostizieren Umfragen, dass die Grünen mehr als 20 % Zustimmung haben und damit auf Platz zwei hinter der Christlichen Union (CDU/CSU) und vor den Sozialdemokraten (SPD) liegen. Traditionell wurden die Kanzlerkandidaten von der Union und den Sozialdemokraten nominiert, die die besten Chancen hatten, die Wahl zu gewinnen, während die anderen Parteien meist aufgaben.

Baerbock wird nach Bundeskanzlerin Angela Merkel erst die zweite Frau sein, die um das höchste Regierungsamt kandidiert, und sie ist zudem die jüngste Kanzlerkandidatin aller Zeiten. Bei der Wahl wird sie gegen zwei Männer antreten, die SPD hat Finanzminister Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten gekürt, während die Union noch zwischen den Vorsitzenden von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, wählen muss.

Ihren bislang größten Erfolg auf Bundesebene erzielten die Grünen 2009, als ihnen 10,7 Prozent der Wähler ihre Stimme gaben. Bei der Wahl 2017 holten sie 8,9 Prozent der Stimmen. Auf Bundesebene waren die Grünen nur einmal an der Regierung, und zwar von 1998 bis 2005, als Koalitionspartner der Sozialdemokraten unter der Führung Gerhard Schröders.

Almeric Warner

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