Drohungen, Spucken und Schläge: In Deutschland kommt es weiterhin zu Angriffen auf Politiker

Die ehemalige Bürgermeisterin und Sozialdemokratin Franziska Giffey wurde am Dienstag in der Berliner Bibliothek angegriffen. Der Angreifer schlug ihr mit einer Tasche auf den Kopf, verletzte sie leicht und flüchtete. Auch in Dresden kam es zu einem weiteren Angriff. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei dem Opfer um ein Mitglied der Grünen. Während des Aufklebens des Plakats bespuckten die beiden Rechtsextremen sie und bedrohten sie.

Franziska Giffey, derzeit Wirtschaftssenatorin in Berlin und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz, wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Sie soll ihre Arbeit heute wieder aufnehmen, berichten ausländische Presseagenturen.

Berlins Bürgermeister Kai Wegner verurteilte den Angriff mit der Begründung, wer Politiker angreife, greife unsere Demokratie an. Er kündigte an, man werde prüfen, ob es bei Angriffen auf Politiker härtere Strafen geben könne.

Ein Mitglied des Europäischen Parlaments wurde letzte Woche schwer verletzt

Deutschland wurde in den vergangenen Tagen von mehreren Angriffen auf Politiker erschüttert. Letzte Woche verletzten vier Angreifer einen Europaabgeordneten, ebenfalls aus den Reihen der SPD, schwer, als er in Dresden vor der Europawahl Plakate aufhängte. Der 41-jährige Matthias Ecke wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Dresden wird offenbar immer häufiger zum Ziel von Angriffen auf Politiker. Am Dienstag wurde in der Stadt ein neuer Fall gemeldet.

Die Politikerin, die die Polizei lediglich als 47-jährige Vertreterin der Grünen identifizierte, wurde bedroht und bespuckt. Die Politikerin war gerade dabei, vor der Europawahl Plakate aufzuhängen, als ein Mann auf sie zukam, sie beiseite stieß und zwei Plakate abriss. Der Angreifer beschimpfte und bedrohte die Politikerin, dann gesellte sich eine Frau zu ihm und bespuckte das Opfer, teilte die Polizei mit.

Den verbotenen Nazigruß mit ausgestreckter rechter Hand ausgeführt

Die Polizei nahm die Tatverdächtigen fest und identifizierte sie als einen 34-jährigen Mann und eine 24-jährige Frau. Beide gehörten zu der Gruppe, die der Politikerin beim Plakatekleben zusah. Als sie ihre Arbeit aufnahm, zeigten sie den verbotenen Nazigruß mit ausgestreckter rechter Hand.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach aktuellen Polizeiangaben 2.790 Straftaten mit Beteiligung von Politikern verübt, das sind mehr als im Jahr zuvor (1.806), aber weniger als im Bundestagswahljahr 2021 (2.840).

Almeric Warner

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