Ein 8-jähriges Mädchen verbrachte fast ihr ganzes Leben versteckt in einem Haus in Deutschland



RT



11.05.2022, 20:55 Uhr

Aktualisiert: 11.05.2022, 20:58 Uhr

Aus dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen wird heute der erschütternde Fall eines 8-jährigen Mädchens gemeldet, das seine Mutter und seine Großeltern angeblich fast ihr ganzes Leben lang im Haus versteckt hielten.

Die Ermittlungen im Fall Kindesmissbrauch in Attendorn werden von der deutschen Staatsanwaltschaft geführt. Laut deutschen Medienberichten lebte das Mädchen mit ihrer Mutter bei ihren Großeltern in der rund 25.000-Einwohner-Stadt, wo sie angeblich daran gehindert wurde, Kontakte zu knüpfen und in der Öffentlichkeit aufzutreten. So durfte sie weder mit anderen Kindern spielen noch den Kindergarten oder die Schule besuchen. Tatsächlich vermutet die Polizei, dass sie sieben Jahre lang nicht einmal das Haus verlassen durfte.

Laut Staatsanwaltschaft Siegen teilte die Mutter dem Sozialamt vor einiger Zeit mit, dass sie und ihre Tochter nach Italien ziehen würden. Daraufhin erhielten die Sozialdienste die Information, dass dies nicht der Fall sei, was auch von den italienischen Strafverfolgungsbehörden bestätigt wurde. Im September fiel die Entscheidung, den Fall zu prüfen und das Heim in Attendorn zu besuchen, dazu brauchte es aber einen Gerichtsbeschluss. Als sie zusammen mit der Polizei dort ankamen, wartete heute ein fast 9-jähriges Mädchen auf der Treppe auf sie. Die Hintergründe des Falls sind noch nicht ganz klar, doch nach Angaben der Ermittler verteidigen sich Mutter und Großeltern mit Schweigen. Es gibt derzeit keine Anzeichen oder Verdachtsmomente, dass das Mädchen, das derzeit in Pflegefamilien untergebracht ist, auch Opfer von körperlicher Misshandlung oder grausamer Behandlung wurde oder unterernährt war.

Hildebrand Geissler

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