STA
01. Aug. 2022 8:28 Uhr
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| Aktualisiert: 08:40 / 01.08.2022
Angesichts der Befürchtungen, dass Russland die Gaslieferungen nach Europa erheblich reduzieren oder gar stoppen könnte, sprach sich Bundesfinanzminister Christian Lindner für einen kompletten Verzicht auf die Stromerzeugung mit Hilfe von Gas aus. Dem widersprach sofort Wirtschaftsminister Robert Habeck, der davor warnte, dass dies zu gravierenden Engpässen bis hin zu Stromausfällen führen würde.
Wie Lindner in einem schriftlichen Beitrag in der heutigen Bild-Tageszeitung warnte, muss alles getan werden, damit nicht neben der Gaskrise auch eine Stromkrise ausbricht. Der Fraktionsvorsitzende der FDP schlägt daher vor, Gas nicht mehr zur Stromerzeugung zu nutzen, sondern die deutschen Atomkraftwerke gegebenenfalls bis 2024 zu verlängern.
Wie er hinzufügte, ist Wirtschaftsminister Robert Habeck befugt, diese Maßnahmen zu beschließen. Doch schon heute wies er Lindners Vorschläge zurück und warnte davor, dass ein Stopp der Stromerzeugung aus Gas zu einer Krise und sogar Stromausfällen führen würde. Er versicherte jedoch, dass Anstrengungen unternommen würden, um den Einsatz von Gas für die Stromerzeugung so weit wie möglich zu reduzieren.
Deutschland ist stark abhängig von russischem Gas, und Moskau hat seine Pipeline Nord Stream 1 letzte Woche auf nur 20 Prozent der vollen Kapazität gedrosselt. Das reduzierte Angebot hat Befürchtungen geschürt, dass Deutschland in diesem Winter die Gasvorräte ausgehen könnten, was eine Katastrophe für die Wirtschaft und den Einzelnen bedeuten würde.
Doch die deutsche Politik ist sich uneins darüber, wie man die Energieabhängigkeit von Russland schnellstmöglich reduzieren und gleichzeitig auf dem eingeschlagenen Weg der grünen Wende bleiben kann.
Ab dem 1. Oktober dürfen einige Kohlekraftwerke vorübergehend wieder Strom produzieren, und es gibt auch Initiativen, den Betrieb der letzten drei deutschen Atomkraftwerke zu verlängern, die sonst Ende dieses Jahres eingestellt werden müssten. Letztere wird vor allem von den Liberalen und der konservativen CDU/CSU unterstützt, während die Sozialdemokraten (SPD) und die Grünen dagegen sind.
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