Ein schwerer Schlag für die israelische Regierung: Netanjahu muss einen wichtigen Minister ersetzen

Der neuen Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist ein schwerer Schlag versetzt worden. Der israelische Oberste Gerichtshof hat entschieden, dass der Premierminister den Gesundheits- und Innenminister Arja Deri ersetzen muss, der in der Vergangenheit wegen Bestechung, Korruption und Unterschlagung sowie Steuerhinterziehung verurteilt worden war.

Der israelische Oberste Gerichtshof hat heute entschieden, dass der israelische Premierminister dies tun muss Benjamin Netanjahu den verurteilten Gesundheits- und Innenminister zu ersetzen Arya Deria. Justizminister Yariv Levin bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als unvernünftig und kündigte an, Reformen fortzusetzen, die die Macht des Obersten Gerichtshofs stark einschränken würden.

Da Deri bereits mehrfach verurteilt wurde, musste das israelische Parlament im Dezember das Gesetz ändern, das die Ernennung einer verurteilten Person in ein Ministeramt verbot. Deri ist eines der wichtigsten Regierungsmitglieder und Vorsitzender der ultraorthodoxen jüdischen Partei Šas.

Bürgerrechtler legten beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen Detis Ernennung zum Minister wegen seiner Vorstrafen ein. Tatsächlich wurde Deri bereits im Jahr 2000 wegen Bestechung, Korruption und Veruntreuung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, selbst als Innenminister. 2021 wurde er wegen Steuerhinterziehung verurteilt, was ihn zum Rücktritt als Abgeordneter zwang.

Das heutige Urteil gilt als schwerer Schlag für die neue Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Der neue Justizminister Jariv Levin beabsichtigt, dem Parlament zu erlauben, die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs aufzuheben. Er will auch die Zusammensetzung des Gremiums ändern, das Richter ernennt. Wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa schreibt, könnte die jüngste Gerichtsentscheidung den Minister ermutigen, noch schneller gegen den Obersten Gerichtshof vorzugehen, dem er in der Vergangenheit eine übermäßige Einmischung in politische Entscheidungen vorgeworfen hat.

In den vergangenen Wochen haben bereits Zehntausende Menschen in Israel gegen die geplante Justizreform protestiert, für Samstag sind neue Massendemonstrationen auf den Straßen von Tel Aviv geplant.

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Hildebrand Geissler

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