Eines ist sicher: Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD wird bei dieser Wahl den Kürzeren ziehen. So hat die christdemokratische CDU Annegret Kramp-Karrenbauer als Sozialdemokraten (SPD) Andrea Nahles Laut Meinungsumfragen werden sie in den nächsten fünf Jahren in Brüssel weniger Abgeordnete stellen als bisher. Die CDU kann mit rund 30 Prozent der Stimmen rechnen, die SPD mit knapp 17 Prozent. Noch vor fünf Jahren holte die SPD 27 Prozent der Stimmen. Dennoch versicherte Andrea Nahles, dass selbst das schlechte Ergebnis der Partei bei der Europawahl die Große Koalition nicht gefährden könne. Für die SPD wäre ein schlechtes Ergebnis bei der Europawahl keine große Überraschung oder Enttäuschung. In den letzten Jahren hat sie bei jeder Wahl zahlreiche Niederlagen erlitten. Gerade deshalb versucht sie, sich mit einer linkeren Haltung von der CDU und der Mitte-Haltung abzuheben. Zum Beispiel, indem sie einen europaweiten Mindestlohn oder eine staatliche Mindestrente für alle fordert, unabhängig vom Vermögensstatus. Von Ersterem und Zweitem will die CDU nicht einmal etwas wissen.
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Religiöse grüne Emotionen
Am zufriedensten werden sie sein, wenn in Deutschland am Abend des 26. Mai die Wahllokale schließen, bei den Grünen. Sie werden voraussichtlich 17 bis 18 Prozent Zustimmung erhalten und damit auf Platz zwei vor der SPD landen. Das gute Ergebnis dieser Partei ist keine Überraschung. Nachdem die europäische Schuldenkrise und die Migration weitgehend von der politischen Agenda verschwunden sind, steht die globale Erwärmung im Vordergrund. Deutschland hat sich bis 2050 eine kohlenstofffreie Gesellschaft zum Ziel gesetzt, aber aktuellen Prognosen zufolge ist das Land nicht auf dem richtigen Weg – es wird die Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei der derzeitigen Reduzierungsrate nicht erreichen. Die Jugend ging auf die Straße und unterbrach die Vorwahlauftritte von AKK und Weber, während die Grünen erfolgreich auf der Welle der Senkung ritten. Im vergangenen Jahr hätten sie mehr als 10.000 Mitglieder gewinnen sollen, was das schnellste Mitgliederwachstum seit ihrer Gründung sei, betonten sie. Einigen politischen Kommentatoren zufolge sind die Tage der Großen Koalition (GroKo) gezählt, deshalb suchen sie bereits nach neuen Koalitionsmöglichkeiten. Sollte die GroKo vorzeitig auseinanderbrechen, könnten sich die Grünen in der Koalitionskombinatorik wiederfinden.
In der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD), in der sie darauf gesetzt hatten, dass Migration ein viel dringlicheres Wahlkampfthema sei, sind sie verständlicherweise unzufrieden. Jörg Meuthen Er sagte, die Grünen würden mit Emotionen spielen, sogar mit dem religiösen Glauben, dass die Erde morgen untergehen werde, wenn wir die Wärmekraftwerke nicht sofort schließen. Er ist überzeugt, dass es für solche katastrophalen Vorhersagen keine Beweise gibt, aber dass die Leute in der Partei offensichtlich so verängstigt sind, dass sie glauben, nur die Grünen könnten sie retten. Sie können mit der AfD nicht völlig unzufrieden sein. Sie können mit rund 10 Prozent der Stimmen und rund 10 Parlamentssitzen rechnen, also drei mehr als vor fünf Jahren. Dies wird der neu entstehenden Gruppierung rechtsextremer und europaskeptischer Parteien im Europaparlament eine beträchtliche Zahl von Stimmen hinzufügen. In den letzten Monaten ist es der SPD und vor allem der Linken nicht gelungen, Wähler zurückzugewinnen, die zur AfD übergelaufen waren. Obwohl sie, vor allem bei der Linken, eine Wende vorhergesagt hatten.
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