In Dresden wurde der SPD-Europaabgeordnete Mathhias Ecke am Freitagabend von Unbekannten angegriffen, als er Wahlkampfplakate anbrachte. Nach dem Angriff wurde er aufgrund schwerer Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er operiert wurde. Die Polizei hat die Angreifer noch nicht aufgespürt.
Ecke, Inhaber der SPD-Karte für die Europawahl im Bundesland Sachsen, klebte nach Angaben der deutschen Polizei am Freitagabend vor der Europawahl in Dresden Wahlkampfplakate, als er von vier Personen angegriffen wurde Unbekannte Männer, berichtet die deutsche Presseagentur dpa.
Nur wenige Minuten zuvor hatten vier Unbekannte einen Grünen-Abgeordneten angegriffen und verletzt, der unweit von Ecke Plakate anbrachte.
Aufgrund der ähnlichen Beschreibungen der Angreifer sowie der Nähe der Tatorte und des zeitlichen Verlaufs der beiden Angriffe vermuten die Ermittler, dass es sich in beiden Fällen um denselben Vierer handelt.
Nach Angaben der SPD griffen Unbekannte am Freitag mehrere ihrer Mitglieder an, die in Sachsen Plakate anbrachten.
„Ein Angriff auf Mitglieder demokratischer Parteien ist ein Angriff auf die Grundlagen unserer Demokratie. Gewalt und Schikanierung von Demokraten sind Werkzeuge von Faschisten“, schrieben die beiden Vorsitzenden der SPD in Sachsen, Henning Homann und Kathrin Michel, in einer Pressemitteilung .
Für den Anschlag wurden die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) und andere rechtsextreme Gruppen verantwortlich gemacht. Gleichzeitig warnten sie, dass niemand die Rechtsextremisten in ihren Aktionen behindere, berichtet die dpa.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer aus den Reihen der Christdemokraten (CDU) schrieb als Reaktion auf den Angriff auf das soziale Netzwerk X, die Häufigkeit von Straßengewalt in diesen Tagen erinnere ihn an „die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte“. Kretschmer verurteilte den Angriff und nannte ihn einen Angriff auf demokratische Werte.
In Deutschland häufen sich die Verurteilungen des Angriffs, unter anderem wurde er vom sozialdemokratischen Bundeskanzler Olaf Scholz scharf verurteilt, der seine Besorgnis darüber zum Ausdruck brachte, dass solche Gewalt die Demokratie gefährdet.
„Wir müssen sagen, dass wir solche Gewalttaten niemals dulden dürfen“, sagte er auf dem Kongress der Sozialistischen Parteien Europas in Berlin. „Solche Aktionen gefährden die Demokratie“, fügte er laut dpa hinzu.
Die ebenfalls aus der SPD stammende deutsche Innenministerin Nancy Faeser sagte: „Wenn der Angriff auf Ecke politisch motiviert war, dann stellt dieser Gewaltakt auch eine ernsthafte Bedrohung für die deutsche Demokratie dar.“ Sie kündigte an, dass sie sich in Kürze mit den Innenministern der Länder zu Beratungen über drastische Maßnahmen zum Schutz der demokratischen Kräfte im Land treffen werde.
Auch die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, äußerte ihre Bestürzung über den Angriff auf das soziale Netzwerk X. Wie sie schrieb, müssen die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
Nachdem die Führung der sächsischen SPD die Verantwortung für den Angriff der AfD zugeschrieben hatte, meldete sich der Vorsitzende dieser rechtsextremen Partei, Tino Chrupalla, und schrieb im sozialen Netzwerk X, dass er körperliche Angriffe auf Politiker aller Parteien aufs Schärfste verurteile. Er fügte hinzu, dass Wahlkämpfe konstruktiv und ohne Gewalt geführt werden sollten und wünschte Europaabgeordneten Ecke eine baldige Genesung.
Auch aus Essen wird der Angriff auf zwei Politiker aus den Reihen der Grünen gemeldet. Der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring und der stellvertretende Essener Oberbürgermeister Rolf Fliss wurden am Donnerstagabend bei einem Spaziergang durch die Innenstadt von Unbekannten angegriffen. Nach Angaben der dpa ermittelt die Polizei zu dem Angriff und vermutet, dass dieser politisch motiviert war.
Als Reaktion auf den Angriff schrieben die beiden Politiker, sie seien „besorgt über den zunehmenden Hass gegen Politiker“.
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