Brauchen wir den Euro, um die EU zu retten, oder ist das Gegenteil der Fall? Müssen wir den Euro opfern, damit die EU überleben kann?
Der 25. Jahrestag der EZB, der Einführung des Euro und der Europäischen Währungsunion Ende Mai 2023 war eine gute Gelegenheit zum Feiern und zur kritischen Selbstreflexion der EU. Der Euro war von Anfang an in erster Linie ein politisches Projekt mit schwacher wirtschaftlicher Ausrichtung. Währungsintegrationen haben in Europa eine lange, aber vorübergehende Geschichte. Die gemeinsame europäische Währung ist eine Art institutionelle Besonderheit, die trotz großer Krisen und Schwierigkeiten erhalten und gestärkt wurde. Im Laufe der Jahre ist der Euro zum einflussreichsten politischen Kitt der EU geworden, die EZB zu einer Art Garant für ihre Zukunft. Doch die institutionelle Struktur der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) bleibt fragil und widersprüchlich. Die EZB feiert im Schatten anhaltender Inflation und wirtschaftlicher Rezession. Die Stabilität des Euro, die Existenz der EZB und die Entwicklung der EU sind keine Selbstverständlichkeiten. Lagarde im Namen der EZB und Bundeskanzler Scholz sprachen dieser Tage begeistert von ihrer Unumkehrbarkeit. Anscheinend wiederholt sich die Geschichte abscheulich. Auf europäischem Boden haben Politiker immer wieder die wirtschaftlichen Widersprüche ihrer politischen Utopien übersehen. So war das Schicksal des Sozialismus hier, eine mögliche Dystopie kann auch die EU und den Euro treffen.
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