Auch anhaltende Trockenheit und häufige Hitzewellen wirken sich negativ auf den Wasserhaushalt von Waldexosystemen aus. Die Kronen der Waldbäume fangen einen großen Teil des Niederschlags ab. Einige von ihnen verdunsten, andere tropfen von Blättern oder Nadeln und Ästen, und einige von ihnen laufen den Stamm hinunter auf den Waldboden. Der individuelle Anteil hängt von der Zusammensetzung des Waldes, den Baumarten und deren Formen sowie deren räumlicher Verteilung ab. Der durchschnittliche Anteil an verdunstetem Niederschlag aus dem Blätterdach ist bei Nadelbäumen höher als bei Laubbäumen. Nach Angaben aus der forstwirtschaftlichen Literatur macht der Stammabfluss in Laubwäldern der gemäßigten Zone 5–10 Prozent und in Nadelholzbeständen maximal 2 Prozent des Jahresniederschlags aus. Auch anhaftende Vegetation und Blätter, Früchte und andere Pflanzenteile auf dem Waldboden halten einen erheblichen Teil des Niederschlags zurück, der sonst verdunsten oder in den Boden abfließen würde. Diese Feuchtigkeit stellt ein temporäres Wasserreservoir für die unteren Schichten des Waldbodens dar, die dadurch mehr Zeit zur Versickerung haben. Leider fielen die diesjährigen Niederschläge bereits an der Spitze der Kronen vielerorts zu bescheiden aus, und auch das Unterholz und die Vegetation darunter sind sehr trocken.
Spuren eines Fichtenborkenkäfers FOTO: Getty Images
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In Slowenien und vielen europäischen Ländern werden die Wälder diesen Sommer von Trockenheit und Hitze geplagt. Dadurch verringert sich ihre hydrologische Funktion, die Bäume sind in einem schlechteren Zustand und auch weniger widerstandsfähig gegen Insekten und Pilze. Die deutsche Studie, die jedes Jahr den Zustand von 10.000 Bäumen untersucht, stellte fest, dass zwischen 2019 und 2020 ein Rekordwert von 1,7 Prozent der beobachteten Bäume abgestorben ist, was fast zehnmal mehr ist als der Durchschnitt. Besonders betroffen waren Fichten, von denen immerhin 4,3 Prozent starben. Als Hauptursache nannte die Studie Borkenkäfer. Die Situation wurde durch den trockenen Sommer und die Hitze verschlimmert, die es den Käfern ermöglichten, sich tief in die Rinde einzugraben. Laut Förstern ist die Entwicklung einer Generation des Fichtenborkenkäfers mit acht Zähnen bei 30 °C noch einmal schneller als bei 20 °C.
Bei den Buchen ist eine Ausdünnung der Krone zu beobachten, was bedeutet, dass den Bäumen ein großer Teil ihrer normalen Blattmasse fehlte, was sich seit dem letzten Jahrzehnt bemerkbar gemacht hat. Gleichzeitig kommt es aufgrund von Trockenheit zu Nekrosen an den Blättern von Laubbäumen, insbesondere an jungen Pflanzen. Bei Laubbäumen äußert sich Trockenstress in früherer Färbung und Laubfall, weshalb die Wälder vielerorts bereits ein Herbstbild zeigen. Wenn die Trockenheit im August anhält, können sie sich extrem trockenen Jahren nähern. Nach Angaben des Forstinstituts führten extreme Trockenheit und überdurchschnittliche Temperaturen im Jahr 2003 zu einer Vermehrung des Fichtensplintkäfers, die in den meisten Teilen Sloweniens bis 2007 andauerte. 3,5 Millionen m3 Bäume, meist Fichten. Einige der Folgen der Dürre an den Bäumen zeigten sich erst in den Folgejahren durch Infektionen der geschwächten Bäume mit Pilzkrankheiten und die Vermehrung bestimmter Insekten.
Mais in einer Trockenheitskrise
Aufgrund anhaltender Trockenheit und Hitze ist Mais vielerorts in Trocken- und Hitzestress, abhängig von Bodenbeschaffenheit, lokalen Niederschlägen und dem Entwicklungsstadium des Maises, Sortiment und agrotechnischen Maßnahmen während der Saison. In der Zeit vor der Maisblüte wirkt sich die Trockenheit auf ein reduziertes Wachstum aus, was sich in diesem Jahr in vielen niedrigen Pflanzen widerspiegelt. Dadurch wird die Bildung von Blattmasse reduziert, was sich auf die schlechte Gestaltung der Kolben auswirkt. Wassermangel während der Blüte führt auch zu einer schlechten Düngung. Trockenheit wirkt sich in der Zeit von der Befruchtung bis zur Milchreife auf weniger Körner und nach der Milchreife auf deren geringeres Gewicht aus. Dürre kann in allen Wachstumsstadien zum Kräuseln und Austrocknen der Blätter führen.
Landwirte müssen sich vielerorts für eine frühere Silierung entscheiden. FOTO: Tortoon/Getty Images
Da Mais mancherorts bereits unter starkem Trockenstress steht, kann es zu verlangsamter Photosynthese, Stoffwechselstörungen oder sogar zum kompletten Zusammenbruch der Pflanze kommen. Landwirte müssen sich vielerorts für eine frühere Silierung entscheiden. Die Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt zum Silieren von Mais ist, ist wichtig für Qualitätssilage. Für die Silierung muss der Mais trocken genug sein. Eine günstige Trockenheit liegt laut landwirtschaftlicher Beratungsdienste zwischen 30 und 40 Prozent. Wird diese Schwelle nicht erreicht und ist der Mais bereits siliert, wird die Silage sauer und der Silagesaft quillt heraus. Den Landwirten wird empfohlen, den Mais auf den Feldern regelmäßig zu inspizieren und regelmäßig den Trockenmassegehalt der Pflanzen zu bestimmen. Wenn die gesamte Pflanze eine geeignete Trockenheit erreicht hat, kann mit der Ernte zur Silierung begonnen werden.
Etwas kältere und zeitweise etwas feuchtere Luft überflutete Ende letzter Woche unsere Gebiete mit Ostwinden. Die Hitze hat im Landesinneren Sloweniens zumindest seit einigen Tagen nachgelassen, aber leider zieht sich die Hitzewelle in Primorska mit einem schwachen bis mäßigen Sturm an manchen Stellen noch über drei Wochen hin. Die höchsten Tagestemperaturen im Landesinneren lagen zwischen 23 und 28 °C, in Primorska bis zu 32 °C. In der kommenden Woche wird über Westeuropa weiterhin ein Zyklongebiet erwartet, wobei aus Südwesten ziemlich warme und gelegentlich etwas feuchtere Luft zu uns strömt. Bleibt zu hoffen, dass das mit Schauern und Gewitter etwas unbeständigere Wetter zumindest ein paar Tropfen des dringend benötigten Regens bringt, aber größere Mengen sind leider immer noch nicht in Sicht.
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