Nach ersten Prognosen hätte das neue Verifikationssystem schon vor einer Woche live gehen sollen, dann verschob Musk seine Implementierung auf den 29. November vergangenen Mittwoch. Am Montag kündigte er in einem Tweet eine erneute Verschiebung an, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa. „Der Neustart des Blue Verified-Systems wird so lange ausgesetzt, bis ein hohes Maß an Vertrauen besteht, dass der Identitätswechsel beendet wird“, erklärte Musk und fügte hinzu, dass höchstwahrscheinlich verschiedene Häkchenfarben für Organisationen und Einzelpersonen eingeführt werden.
Wie Sie wissen, war das alte Kontoverifizierungssystem von Twitter hochkarätigen Personen wie Prominenten, Politikern und Journalisten vorbehalten, deren Identitäten in der Vergangenheit das Ziel von Phishing waren. Seit Musk im April eine Einigung über den Kauf von Twitter erzielte, hat er das genannte System immer wieder kritisiert und eine Überarbeitung angekündigt.
Das System belüftete damit kurz nach der Übernahme einen Wert von 44 Milliarden Dollar. Während sich bisher Prominente aus der Unterhaltungswelt, Politiker, Journalisten und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit Beweisen legitimieren mussten, um sich ein Abzeichen mit einem blauen Häkchen zu verdienen, gilt nach dem neuen Modell jeder, der ein Abo von acht Dollar im Monat zahlt.
Das sorgte bald für Chaos im sozialen Netzwerk. Viele Twitter-Nutzer nutzten das neue System zur Überprüfung der Benutzeridentität der Plattform und erstellten gefälschte Konten, die sich als berühmte Personen und Organisationen ausgaben.
Ein Ende der Entlassungen im Unternehmen ist derweil nicht in Sicht. Vertriebsmitarbeiter waren auf Musks Entlassungsradar. Sie erhielten lediglich eine Nachricht per E-Mail, dass ihr Beitrag im Unternehmen nicht mehr benötigt werde.
Der frischgebackene Twitter-Besitzer begann direkt nach der Übernahme mit Entlassungen, lud Mitarbeiter wieder ein, als er erkannte, dass sie für bestimmte Funktionen unverzichtbar waren, und drohte dann erneut mit Entlassungen und sogar mit dem Bankrott des Unternehmens. Insgesamt entließ er bereits die Hälfte der 7.500 Mitarbeiter, von denen 700 bereits im Vorgriff auf seine Übernahme gingen.
Den Mitarbeitern, denen er noch nicht gekündigt hatte, stellte er ein Ultimatum – entweder sie sollten sich dem Unternehmen auch bei langen und intensiven Arbeitstagen vollständig und bedingungslos ergeben, oder sie würden gehen. „Nur herausragende Leistungen erhalten eine ausreichende Note“, heißt es in der internen Kommunikation des Unternehmens.
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