Audi hat ihn, ebenso Škoda und Volkswagen (wenn ich ihn alphabetisch aufzähle). Daher war es an der Zeit, dass der spanische Teil des deutschen Konzerns ihn bekam. Er wurde in die neue Cupra-Familie aufgenommen, Born genannt (nicht nach seinem Heimatort, sondern nach Barcelonas Stadtteil El Born) und fuhr in diesen Tagen nach Slowenien. Ein neues Elektroauto mit Hinterradantrieb, das auf dem MEB basiert und in Deutschland, in Zwickau, hergestellt wird.
Schon gut, das Design ist mutig, vor allem die Frontpartie mit der „Haifischnase“ ist den Katalanen gelungen. Am Heck unterscheidet er sich von seinem Vetter, dem VW ID.3, vor allem durch die optischen Accessoires, die etwas Besonderes sind und gut platziert. Aber vergleichen wir ihn doch mal mit einem anderen, klassisch motorisierten Cupro. Der Leon ist mit 4,398 Metern 7,6 Zentimeter länger, der Born trumpft mit einem 8,3 Zentimeter längeren Radstand auf, hat also etwas mehr Platz auf der Rückbank und ein fünf Liter größeres Kofferraumvolumen (385 Liter). Er ist aber immer noch ein Kompaktwagen, mit dem das Gepäck einer Familie in überschaubaren Mengen mitreisen kann.
Im Innenraum wurde die Aufteilung des VW ID.3-Cousins durch viele Details verbessert, die die Limousine von anderen unterscheiden. FOTO: Boštjan Okorn
Im Inneren des Born sind die grundlegenden Dinge dem ID.3 sehr ähnlich, sei es der unzureichend informative Bildschirm vor dem Fahrer, nicht reagierende Tasten am Lenkrad oder der große zentrale Bildschirm des Infotainmentsystems (natürlich mit Auswahltasten auf Slowenisch). Ein informationsreiches transparentes Display ist ebenfalls verfügbar. Die größeren Unterschiede ergeben sich aus den aufwendigen Details. Die Sitze mit einer einzigartigen Form bestehen (möglicherweise) aus recyceltem, aus dem Meer gezogenem Kunststoff, das Armaturenbrett wird durch die Textur des Kunststoffs und die mutig hinzugefügten Metalleinsätze aufgehellt, die zusammen mit dem Cupra-Logo auf dem Lenkrad noch etwas zusätzliches Adrenalin versprühen.
Der Cupra ist das erste Elektroauto des spanischen Teils des Volkswagen-Konzerns, das auf der MEB-Baureihe basiert. Vor allem an der Front zeichnet es sich durch mutigere Designlinien aus. FOTO: Boštjan Okorn
Born wird mit drei verschiedenen Akkus (45, 58 und 77 kWh) und drei Motoren auf die Straße kommen. Den mit 110 kW Leistung wird es nur in Kombination mit dem kleinsten Akku geben, beim mittleren wird man zwischen einem 150- und einem 170-Kilowatt-Motor wählen können, nur letzterer wird mit dem größten Akku verkauft. Reichen einem 170 kW nicht, kann man per Druck auf die E-Boost-Taste die Leistung für 30 Sekunden um weitere 20 kW steigern.
Der längere Radstand sorgt auch für etwas mehr Beinfreiheit auf der Rückbank. FOTO: Boštjan Okorn
Auf dem Papier versprechen sie 340 bis 540 Kilometer Reichweite, man muss allerdings damit rechnen, mit der kleinsten Batterie rund 250 Kilometer, mit der mittleren 350 und mit der größten über 400 Kilometer weit zu fahren. Bei gleichen Motoren bzw. Batterien und gleichzeitig haben wir bei der ersten, wirklich ruhigen Fahrt etwas mehr als 18 kWh Strom auf 100 Kilometer verbraucht.
Der zentrale Bildschirm des Infotainment-Geräts hat eine Diagonale von 13,5 cm und reagiert angenehm schnell. Weniger Informationen liefert der Bildschirm hinter dem Lenkrad, es ist aber auch ein großer transparenter Bildschirm erhältlich. FOTO: Boštjan Okorn
Details, die den Borna eindeutig in die Cupra-Familie einordnen. FOTO: Boštjan Okorn
Vorerst ist der Cupra Born nur mit mittlerer Batterie für mindestens 39.000 Euro (siebentausend weniger, unter Berücksichtigung der Förderung und des Finanzierungsrabatts) zu haben, Bestellungen für das Modell mit größerer Batterie werden bereits entgegengenommen, während der billigste Born (er soll ohne Förderung unter 30.000 Euro kosten) mit 45-kWh-Batterie später erhältlich sein wird. In diesem Jahr wollen sie zwischen 80 und 90 Stück davon verkaufen, und dem Ruf der Marke entsprechend, zielen sie vor allem auf jüngere Kunden ab, natürlich auch auf solche mit Familien.
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