Von den fünf Geschmacksarten – süß, salzig, sauer, bitter und Umami – ist der bittere Geschmack zweifellos nicht der beliebteste. Wenn Sie der Meinung sind, dass Bitterstoffe vermieden werden sollten, verpassen Sie den Geschmack und die ernährungsphysiologischen Vorteile vieler Lebensmittel.
Bittere Lebensmittel können einen scharfen, unangenehmen Geschmack haben. Einige bittere Lebensmittel haben einen subtileren Geschmack, und viele dieser Lebensmittel enthalten auch süße oder saure Elemente.
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Ernährungswissenschaftler glauben, dass ein gemeinsames Merkmal bitterer Lebensmittel ihre Vorteile für den Darm und die Verdauung sind. Bitteres Essen regt die Verdauung an, reduziert den Appetit und setzt Verdauungssäfte in der Bauchspeicheldrüse frei. Daher kann es von Vorteil sein, vor dem Essen ein bitteres Getränk zu trinken oder einer Mahlzeit oder Vorspeise bittere Speisen hinzuzufügen.
Warum mögen so viele Menschen keine bitteren Lebensmittel?
„Die Ablehnung von bitterem Essen ist gewissermaßen angeboren, denn ein bitterer Geschmack weist meist darauf hin, dass etwas giftig sein könnte“, erklärt Christina Esser, Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement.
Viele Pflanzen produzieren Bitterstoffe gerade zum Schutz vor Fressfeinden. Aber an den bitteren Geschmack kann man sich gewöhnen. Das erklärt, warum manche Menschen den ersten Schluck ungesüßten Kaffee nicht genießen oder warum viele Kinder Rosenkohl hassen.
Was macht bittere Lebensmittel so gesund?
Bitterstoffe verbessern die Verdauung, erklärte die Deutsche Diabetikerhilfe. Sie regen die Produktion von Magensäure und Galle an, was die Verdauung fetthaltiger Nahrungsmittel erleichtert. Bittere Lebensmittel reduzieren gleichzeitig das Hungergefühl und die Lust auf Süßes, was sowohl für Menschen mit Diabetes oder Übergewicht als auch für alle anderen von Vorteil ist. Esser weist darauf hin, dass Bitterstoffe entzündungshemmend wirken und das Risiko für Herzerkrankungen senken können.
Möchten Sie mehr Bitterstoffe in Ihre Ernährung einbauen?
Wenn Sie mehr Bitterstoffe in Ihre Ernährung einbauen möchten, tun Sie dies am besten Schritt für Schritt. Zunächst können Sie bittere und süße Zutaten kombinieren. Ein Buttersalat und bitterer Radicchio mit Granatapfelbeeren und einem salzig-süßen Dressing sind ein köstlicher Anfang, rät Christina Esser.
Können Bitterstoffe schädlich sein?
In einigen Fällen ja. Vorsicht ist beispielsweise geboten, wenn Zucchini, Gurken oder Kürbisse einen bitteren Geschmack haben, warnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft. Dieses Gemüse sollte nicht bitter schmecken. Wenn das passiert, bedeutet das, dass es unerwünschte, giftige Stoffe enthält. In diesem Fall sollten Sie solches Gemüse wegwerfen.
Wenn Sie Grapefruit essen oder Grapefruitsaft trinken, denken Sie daran, dass diese Frucht die Wirkung der von Ihnen eingenommenen Medikamente abschwächen oder verstärken kann. Dies gilt beispielsweise für cholesterinsenkende Medikamente oder Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Was ist mit Nahrungsergänzungsmitteln?
Einige Nahrungsergänzungsmittel basieren auf Pflanzenextrakten, die Bitterstoffe enthalten. Beispielsweise erhalten Sie Kapseln mit Artischockenextrakt. Ernährungswissenschaftlerin Astrid Tombek sagt, dass man lieber auf frisches Gemüse setzen sollte, statt auf Tropfen, Kapseln oder Tabletten.
Gemüse ist aufgrund der anderen darin enthaltenen gesunden Inhaltsstoffe günstiger, schmackhafter und besser. Beachten Sie außerdem, dass es bei Nahrungsergänzungsmitteln zu einer Überdosierung kommen kann.
Wenn man statt Nahrungsergänzungsmitteln natürliche Bitterstoffe aus Gemüse, Kräutern oder Salaten zu sich nimmt, wird das nicht passieren, weil der bittere Geschmack irgendwann zu intensiv wird.
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Sind bittere Lebensmittel reich an Nährstoffen?
Bitteres grünes Gemüse wie Rucola, Grünkohl und Brokkoli gibt es reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen wie Vitamin A, C und E sowie Kalzium, Kalium und Magnesium.
Im Vergleich zu Spinat enthält bitter schmeckender Löwenzahn achtmal mehr Antioxidantien, dreimal mehr Vitamin A, fünfmal mehr Vitamin E und doppelt so viel Kalzium.
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