Neoliberale Austeritätspolitik: Bei den Deutschen seit 2002
Müllcontainer als Unterschlupf für Arme: Industriedesign-Student Philipp Stingl aus Leipzig sitzt neben einem Wohncontainer mit Bad, den er als mögliche Lösung gegen Obdachlosigkeit in der Zukunft entworfen hat. Dieser mobile Wohncontainer veranschaulicht seine Vision einer alternden Gesellschaft – Armut und Obdachlosigkeit im Alter.
© EPA
Selbst in Slowenien ist es üblich, Deutschland als Erfolgsgeschichte darzustellen – als ein Modell, das nachgeahmt werden sollte, da es die deutsche Wirtschaft ist, die der kapitalistischen Krise in der EU so gut getrotzt hat. Man könnte hinzufügen: Es ist vor allem die Wirtschaft, die die Krise mitverursacht, aber noch mehr noch ausgenutzt hat. Und wenn wir Deutschland und seine wirtschaftliche Situation verstehen wollen, dürfen wir nicht über die aktuelle Rolle dieses Landes bei der Bildung des „neuen“ Europas und bei der Etablierung von Finanzdisziplin und der Reproduktion peripherer Beziehungen durch die Schulden reden und sie kritisieren Krise. Um die Flexibilität und den Erfolg Deutschlands zu verstehen, müssen wir bis ins Jahr 2002 zurückgehen, also in die Zeit des Beginns der neoliberalen Sparpolitik.
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