Der 21. März 1933 war ein Dienstag, der dritte Dienstag nach den Reichstagswahlen am 5. März desselben Jahres. Der Tag, der als Potsdamer Tag in die Geschichte einging (Tag von Potsdam), wurde mit einem Handschlag zwischen der Kanzlerin gefeiert Adolf Hitler (neu gewählt) und Reichspräsidenten (Reichspräsident) Paul von Hindenburg. Die Szene wurde auf Millionen von Münzen, Postkarten und anderen Souvenirs verewigt. Sie müssen schnell zu Kult-Sammlerstücken geworden sein….
Das Ereignis war eigentlich ein Zufall, der auf den Brand des Reichstagsgebäudes zurückzuführen war. Sie suchten nämlich einen alternativen Ort für die konstituierende Sitzung des neu gewählten Parlaments. Es wurde die Garnisiakirche vorgeschlagen, am Ende entschied man sich für Krolls große Oper, und in Potsdam wurde nur ein Protokollprogramm abgehalten.
Das „militärische“ Königsprojekt
Die Veranstaltung, die die Kontinuität der preußisch-deutschen Geschichte zeigen soll, war keineswegs die erste, bei der jemand in Uniform protokollarisch in der Kirche herum- oder in die Kirche eilte. Uniformen werden tatsächlich in die Geschichte der Kirche geschrieben. Diese wurde im vierten Jahrhundert des 18. Jahrhunderts auf Wunsch (Auftrag) des damaligen preußischen Königs erbaut Friedrich Wilhelm I.was auch hieß Soldatenkönig (Militärkönig). Warum? Aufgrund seiner jugendlichen Erkenntnis, was es bedeutet, sein Land bei Friedensverhandlungen zu ignorieren und fremde Armeen frei darüber hinwegmarschieren zu lassen, arbeitete er daran, eine starke Armee aufzubauen. Dies erreichte unter ihm das Ausmaß von 50.000 Mann.
Aber es muss zugegeben werden, dass der „Militärkönig“ nur einmal in den Krieg gezogen ist, während es zum Beispiel sein Sohn war Friedrich II., auch Philosophenkönig genannt (aufgrund seiner Freundschaft beispielsweise mit Voltaire und seiner Kontakte zu einigen anderen Erleuchteten) und Flötistenkönig, in der Praxis viel militanter. Übrigens gab es viele Konflikte zwischen Vater und Sohn, zum Beispiel nur weil der Sohn anfing, Flötenunterricht zu nehmen…
Eine Glockensymphonie
Wie auch immer, zurück zu der Kirche, die er ‚in Brand gesteckt‘ hat Friedrich Wilhelm I. Seine Dominante war ein fast 90 Meter hoher Turm. Das fiel bei einem Potsdam-Besuch nicht nur wegen seiner Höhe, sondern auch wegen seines „Programms“ auf. Die Glocken wurden alle siebeneinhalb Minuten geläutet, außerdem wurden zur vollen Stunde Choräle und zur halben Stunde ein weltliches Programm gespielt. Unter den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Glocken befanden sich vier mit äußerst militaristischen Inschriften, die 1939 angebracht wurden, und Hitler persönlich segnete eine der Inschriften.
Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Kirche zu einem Treffpunkt für Rechtsradikale, und im November 1919 hielt beispielsweise General Erich Ludendorff hier seine erste feurige Rede gegen die Republik. Bis 1933 folgten diesem Ereignis zahlreiche Zusammenkünfte reaktionärer und antidemokratischer feindlicher Kräfte.
Kirche im Krieg beschädigt, in der DDR zerstört
Wesentlich für unsere Geschichte ist, dass die Absichtserklärung zum Wiederaufbau der Kirche gerade mit dem Vorschlag beginnt, den Turm wieder aufzubauen. Nun, ich schulde dir noch eine Hintergrundgeschichte. Während eines der Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche schwer beschädigt und niedergebrannt, und Ende der 1960er Jahre beschlossen die Behörden der Deutschen Demokratischen Republik, sie zu entfernen. Auch die Argumente für die Wiedererrichtung gehen in die Richtung, dass der traditionelle Blick auf die drei Potsdamer Kirchen gewahrt bleiben würde, nämlich neben der Garnizijska die zu DDR-Zeiten restaurierte St.-Nikolaus-Kirche , und die Kirche St. Geist. Gut, auch dieser wurde zu DDR-Zeiten entfernt, aber der Turm des Altenheims an seiner Stelle soll dem früheren Kirchturm ähneln.
Die Idee zum Wiederaufbau der Garnisonkirche entstand bereits vor dem Zusammenbruch des DDR-Regimes. Das war 1984. Der westliche Nachbar der DDR hatte gerade wieder einen berühmten Milliardenkredit bewilligt, und das Geld wurde vor allem in Berlin kräftig ausgegeben, um 1987 zum 750. Geburtstag der Stadt vor die Internationale zu treten Öffentlichkeit als moderne Hauptstadt. Wenn andere Städte verwahrlost und sprichwörtlich grau waren, war das natürlich egal…
So war er 1984 ehemaliger Offizier und Mitbegründer des im Dezember 1984 gegründeten Traditionsvereins Potsdamer Glocken (Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel) Max Klar gab die Idee zum Wiederaufbau der Garnisonkirche. 1987 begann das Unternehmen mit der Rekonstruktion der Glocken der Garnisonkirche im westdeutschen Iserlohn und übergab den Bau, der dem Original nachempfunden sein sollte, im April 1991 an Potsdam. Gleichzeitig begann man mit der Spendensammlung für den Wiederaufbau der Kirche.
Ein neues Forum für das neue Leben der Kirche
Ein wichtiger Meilenstein war der Fall der Berliner Mauer und des DDR-Regimes. In der Tat ist es schwer vorstellbar, dass die politische Elite (oder ihre Nachfolger), die den Abriss der Kirche angeordnet hatte, jetzt ihren Wiederaufbau gutheißen würde. So veranstaltete die zivilgesellschaftliche Bewegung Neues Forum, die die sogenannte Wende stark prägte, am 23. Juni 1990 eine Veranstaltung zum Gedenken an den Abriss der Kirche 1968.
Restaurieren Sie das historische Potsdam
Entscheidend, nicht nur für die Geschicke der Garnisonkirche, sondern ganz Potsdams, war die Entscheidung der Potsdamer Stadtverordneten (Stadtverordnetenversammlung), dass die Stadt, die auch Hauptstadt des Bundeslandes Brandenburg ist, versucht, sich ihrem historischen Image anzunähern. Eines der Schlüsselgebäude, das auf diese Weise wieder aufgebaut wurde, ist der Barberini-Palast, der das gleichnamige Museum beherbergt, und es wurde beschlossen, das gesamte Gebiet um den Barberini-Palast, einschließlich der Humboldtova-Straße und des Stari Trg, historisch wiederaufzubauen. Die Lage der Garnisonkirche ist etwas abgelegen.
Werden sie nur den Glockenturm rekonstruieren?
Was das Schicksal der Kirche sein wird, ist noch nicht ganz klar. Seit Ende Oktober 2017 bauen sie den Kirchturm, der nach einigen Plänen der einzige rekonstruierte Teil der Kirche bleiben soll. Nach den ursprünglichen Plänen sollte es im vergangenen Sommer fertig sein, nach den neuen noch in diesem Jahr und nach einigen Prognosen im Jahr 2024. Auch die Finanzpläne ändern sich. Nach den ursprünglichen Planungen sollte das Projekt gut 40 Millionen Euro kosten, im Oktober 2021 waren es 44 Millionen, aktuellere Daten liegen mir nicht vor. Aber offenbar werden auch in Deutschland Projekte während ihrer Entwicklung wettbewerbsfähiger.
Was die Finanzierung betrifft, unterstützt Deutschland als Bundesland das Projekt derzeit mit rund 20 Millionen Euro, das Bundesgericht vertrat jedoch die Auffassung, dass die Mittel ohne den erforderlichen Nachweis der Vollfinanzierung gewährt wurden. Daher dürfte das Schicksal des Glockenturms, wie von einigen Medien berichtet, noch nicht sicher sein. Sie ist zum Beispiel Kulturministerin Claude Roth weitere Gelder in Höhe von 4,5 Millionen Euro wurden vorübergehend eingefroren (Stand: April 2022).
Derzeit wartet die Stadtpolitik jedoch, wie der Tagesspiegel berichtet, auf eine Vorstandssitzung der Stiftung Garnisonkirche, in der auch diskutiert werden soll, ob die Stiftung die Idee einer Fortsetzung des Wiederaufbaus in Richtung Neubau aufgibt Kirchenschiff. Auch über die Kirche entscheidet voraussichtlich im März das Gemeindeparlament. Die Schichten und Schichten der Politik, die in das Projekt involviert sind, sind zu viele, um sie hier zu diskutieren.
Auch in der Kirche gab es positive Ereignisse
Wichtig für diesen Text ist, dass der Turm derzeit auf seine endgültige Höhe gebaut wird und das Schicksal eines weiteren Wiederaufbaus unbekannt ist. Befürworter des Wiederaufbaus des Langhauses plädieren für die Schaffung eines städtebaulichen „Denkmalkomplexes“ im Zentrum Potsdams und für die Korrektur des Fehlbeschlusses der DDR-Behörden, die Überreste der alten Kirche zu sprengen, und betonen sie dass wir trotz des Negativen die positiven Ereignisse aus der Kirchengeschichte nicht vergessen sollten. Darunter erwähnen sie den Besuch Napoleons I. und des russischen Zaren Alexander I. am Grab Friedrichs II., den Zusammenschluss von Lutheranern und reformierten Evangelischen zum Evangelischen Bund, sowie die Mitgliedschaft einiger „Verschwörer“ am 20. Juli 1944 in der Kirchengemeinde. Gegner verweisen unter anderem auf den unerhörten Preis des Projekts, wenn man bedenkt, dass der materielle Zustand von mehr als 1.000 Dorf- und 700 Stadtpfarrkirchen in Brandenburg gefährdet ist.
Interessant für Ausländer ist der Eifer, mit dem die Deutschen Umbauten in Angriff nehmen, die in der Regel länger dauern und am Ende mehr kosten als erwartet. Fragwürdig sind die Ergebnisse auch aus der Perspektive, wie viel der Geist von etwas Historischem und wie viel das Gefühl einer Art Fake-Polygon ist. Die Absichten sind ansonsten gut. Um den Bruch mit der Vergangenheit zu zeigen, wurde vor dem Turm der Garrison Church ein Nagelkreuz aus Coventry aufgestellt, ein Symbol des Friedens und der Versöhnung, mit der Inschrift: Führe unsere Füße auf den Pfad des Friedens. Die erste Friedensprobe werden natürlich die Diskussionen über das Schicksal des Projekts Garnisonkirche sein, dessen Geschichte interessant ist, ob es zum Tragen kommt oder nicht.
„Unternehmer. Professioneller Bacon-Enthusiast. Fällt oft hin. Extrem introvertiert. Analytiker. Denker.“