In Deutschland ziehen nach Angaben des Münchner Instituts ifo weiterhin dunkle Wolken über dem Wohnungsbau auf, da immer mehr Unternehmen mit Auftragsausfällen zu kämpfen haben. Im November waren 49,1 Prozent der Unternehmen betroffen, das sind 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. Es sei die achte Erhöhung in Folge, teilte das Institut mit.
Viele Unternehmen haben immer noch mit Auftragsstornierungen zu kämpfen, wobei 21,5 Prozent der Unternehmen dies im November meldeten, ein ziemlich ähnlicher Prozentsatz wie im Oktober mit 22,2 Prozent.
Immer mehr Unternehmen stornieren ihre Baupläne aufgrund der Baukosten und der aktuellen Zinsen. „Viele Projekte rechnen sich unter diesen Bedingungen einfach nicht mehr und müssen daher verschoben oder abgesagt werden“, begleitete der If-Forschungsleiter die Bekanntgabe der Ergebnisse. Klaus Wohlrabe.
Die Zahl der Neuaufträge ist so gering, dass sie für einige Unternehmen existenzbedrohend ist. Finanzielle Probleme meldeten 11,1 Prozent der Unternehmen, das sind 1,2 Prozent mehr als im Oktober.
Auch die Erwartungen verschlechterten sich: Der Indikator fiel auf minus 54,6 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn dieser Umfrage durch das Ifo im Jahr 1991. „Die Erwartungen zwischen den Unternehmen bleiben auf wackeligen Beinen. Aussichten auf Besserung bestehen derzeit nicht“, schätzte auch Wohlrabe ein.
Wie If betonte, dürfte die aktuelle deutsche Haushaltskrise keinen besonderen Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben, und es ist noch nicht klar, welche Auswirkungen die Insolvenz des österreichischen Immobilienriesen Sign haben wird.
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