Bundespräsident Steinmeier forderte eine Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen

STA
03. Okt. 2023 11:15

| Aktualisiert: 11:18 / 03.10.2023

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe am Montag erklärt, er sei dafür, die Aufnahme von Flüchtlingen ins Land zu beschränken, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa. „Wir brauchen eine Zulassungsbeschränkung, daran besteht kein Zweifel“, betonte er.

Steinmeier sagte gegenüber der ARD, dass ein umfassender Ansatz erforderlich sei, um die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen, einschließlich der Einführung strengerer Grenzkontrollen zu anderen europäischen Ländern und schnellerer Verfahren auf EU-Ebene für die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber.

Darüber hinaus müsse sichergestellt werden, dass die Überprüfungsverfahren von Personen, die keine oder nur geringe Chancen auf Asyl hätten, an den Außengrenzen durchgeführt würden.

„Wenn es uns gelingt, das zu klären, und Gott sei Dank sind wir jetzt unterwegs, wird auch die Zahl der Ankünfte in Deutschland sinken“, sagte Steinmeier.

Migration ist erneut ein heißes Thema in der deutschen Politik, insbesondere angesichts der Landtagswahlen in Hessen und Bayern und der wachsenden Unterstützung für die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD).

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte Ende letzter Woche in einem Interview mit der RND-Mediengruppe, dass „die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen wollen, derzeit zu groß“ sei.

Die Bundesregierung verhandelt derzeit mit mindestens sechs Ländern über Migrationsabkommen, berichtet die dpa. Einerseits soll Menschen ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland die Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht werden, andererseits soll auch die Einwanderung von Fachkräften in den deutschen Arbeitsmarkt geregelt werden.

Der für den Abschluss der Abkommen eingesetzte Sonderbeauftragte Joachim Stamp befinde sich in Gesprächen mit mehreren Ländern, teilte das Bundesinnenministerium der dpa mit. „Derzeit können wir Georgien, Moldawien, Kenia, Kolumbien, Usbekistan und Kirgisistan erwähnen“, fügten sie hinzu.

Unter anderem die deutschen Bundesländer warnen zunehmend vor einer Überlastung bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verzeichnete bis Ende August mehr als 204.000 Asylanträge, das sind 77 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus suchten infolge der russischen Aggression gegen die Ukraine mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine, die keinen Asylantrag stellen mussten, in Deutschland Zuflucht.

In einer Debatte darüber, wie Deutschland auf Flüchtlinge und illegale Migration reagieren sollte, lehnte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für eine jährliche Flüchtlingsobergrenze ab.

Letzte Woche hat die deutsche Polizei an der Grenze zu Polen und Tschechien zusätzliche Kontrollen eingeführt, um die illegale Migration einzudämmen. Obwohl in Deutschland vor einigen Tagen eine stationäre Grenzkontrolle angekündigt wurde, trat man einen Schritt zurück und entschied sich für ein flexibles Modell, das nicht der Europäischen Kommission gemeldet werden muss.

Almeric Warner

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