Čeferin: Wenn das passiert, dürfen sie dort keine Heimspiele bestreiten

Präsident des Europäischen Fußballverbandes Alexander Ceferin ist im Gespräch für das deutsche Fernsehen ZDF entschuldigte sich für das chaotische Champions-League-Finale im vergangenen Jahr und kündigte an, dass die Uefa hart gegen Besuchsverbote für Auswärtsfans vorgehen werde.

Für das Chaos vor und während des Champions-League-Endspiels in der vergangenen Saison, als Real Madrid und Liverpool in Paris spielten, entschuldigte sich der erste Mann der UEFA in einem Gespräch für das deutsche Fernsehen. Wie dpa zusammenfasste, betonte Čeferin, dass es allen bei der UEFA leid tut, was damals passiert ist, und die meiste Schuld in der internen Untersuchung bei der UEFA liege.

Erst nach dem Spiel wurde uns das volle Ausmaß des Chaos bewusst

„Wir waren im VIP-Bereich und haben gar nicht mitbekommen, was passiert ist. Erst nach dem Spiel haben wir das volle Ausmaß des Chaos erkannt“, sagte Čeferin. „Wir haben einen Fehler gemacht, wir werden dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert“, fügte der Slowene an der Spitze der UEFA hinzu.

Das letztjährige Endspiel begann am 28. Mai in Paris mit einer Verspätung von mehr als einer halben Stunde, da die Fans im Stade de France Probleme hatten, viele von ihnen trotz gültiger Tickets nicht zu ihren Plätzen gelangen konnten. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehr als 230 Menschen wurden verletzt.

Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema im ZDF war die Haltung der UEFA zum Besuchsverbot von Fans bei Spielen unter ihrer Schirmherrschaft. Prominentes Beispiel ist die Sperre der italienischen Behörden, die den Frankfurter Fans den Besuch des Champions-League-Achtelfinal-Rückspiels in Neapel untersagten. Čeferin kündigte an, die Regeln zu ändern, weil solche Verbote nicht vorkommen dürften. „Wenn das passiert, ist es ganz einfach: Das Spiel wird nicht stattfinden“, sagte der Uefa-Präsident.

Damals besiegte Real Madrid den FC Liverpool im Endspiel von Paris. FOTO: Molly Darlington/Reuters

Die italienischen Behörden untersagten aus Sicherheitsgründen zunächst den Verkauf von Eintrittskarten für dieses Spiel an alle Bürger Deutschlands, später änderten sie dies nach erfolgreicher gerichtlicher Klage des deutschen Klubs und nun gilt das Verbot nur noch für Einwohner des Frankfurter Raums.

„Die italienischen Behörden können nicht entscheiden, deutschen Fans den Zutritt zu verweigern. Eine solche Situation ist untragbar. Es muss dringend gehandelt werden, weil solche Entscheidungen nicht richtig sind“, sagte Čeferin. Nach den aktuellen Uefa-Regeln muss jeder Club im europäischen Wettbewerb fünf Prozent der Stadionkapazität für Gästefans bereitstellen.

Hildebrand Geissler

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