Der Teenager fungierte als Zuhälter für fünf Minderjährige und einen Jungen



S.Š.



22. November 2023, 10:26 Uhr

Aktualisiert: 22. November 2023, 10:29 Uhr

Die deutsche Polizei ermittelt gegen zwei Teenager, die im Verdacht stehen, in Wuppertal fünf Mädchen und einen Jungen zu pimpen. Ersten Polizeiangaben zufolge gingen die meisten von ihnen freiwillig in die Prostitution.

„Das überrascht uns ein wenig und ist eine Art neuer Trend. Wir haben 14-jährige Mädchen, die selbst Prostituierte sind und Zuhälter suchen, weil sie mit diesen Tätigkeiten noch nicht vertraut sind und Hilfe wollen“, sagte der Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. „Zuhälter machen sich das zunutze. Junge Leute machten sich selbstständig, aber das Geld landete bei ihnen.“

Insgesamt sollen fünf Mädchen und ein junger Mann in die Prostitution verwickelt sein, einige von ihnen sollen bereits im Alter von 14 Jahren damit begonnen haben. Die Zuhälterei habe mindestens zwischen August 2022 und Januar 2023 stattgefunden. Nach Angaben der Polizei Die Motivation Minderjähriger zur Prostitution kann der Wunsch nach Luxusartikeln oder die Lösung von Geldproblemen sein. In mindestens einem Fall soll es sich um Nötigung und Druck auf eines der Mädchen gehandelt haben, die Polizei ermittelt in diesem Fall noch.

Ein alter Bekannter der Polizei

Laut Baumert handelt es sich bei den beiden Tatverdächtigen um alte Bekannte der Polizei. Seit 2017 sollen beide Teil der Gucci-Bande gewesen sein und Rentner in Wuppertal verprügelt haben. Der Mann erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Fast das gesamte Geld, das das Unternehmen mit der Prostitution verdiente, landete bei den Verdächtigen. Die jungen Leute, die zuhielten, bekamen davon nur ein Taschengeld. Außerdem soll die Tatverdächtige die Orte selbst ausgewählt haben. Abgesehen von Wohnungen handelte es sich dabei überwiegend um Hotels.

„Mittlerweile haben wir viele Hotels, in denen es fast kein sichtbares Personal gibt. Und es gibt keine Kontrolle darüber, wer die Zimmer tatsächlich bekommt. Dann braucht man quasi nur noch eine EC-Karte, um zu buchen und das Zimmer zu bekommen.“ sagte Baumert.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Im Moment sei klar, dass junge Prostituierte aus allen Gesellschaftsschichten kommen, sagt Baumert. Einer der beiden mutmaßlichen Zuhälter sitzt wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft, der andere ist auf freiem Fuß.

Rebekka Albrecht

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