Angesichts der Befürchtungen, dass Russland die Gaslieferungen nach Europa deutlich reduzieren oder sogar ganz einstellen könnte, plädierte der deutsche Finanzminister Christian Lindner für einen völligen Verzicht auf die Stromerzeugung mit Hilfe von Gas. Dagegen protestierte Wirtschaftsminister Robert Habeck umgehend und warnte, dass dies zu gravierenden Engpässen und sogar Stromausfällen führen werde.
Wie er in einem schriftlichen Beitrag in der heutigen Ausgabe der Bild-Tageszeitung warnte Lindner, muss alles getan werden, um zu verhindern, dass neben dem Gas auch eine Stromkrise ausbricht. Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen (FDP) schlägt daher vor, nicht mehr Gas zur Stromerzeugung zu nutzen, sondern den Betrieb deutscher Kernkraftwerke bei Bedarf stattdessen bis 2024 zu verlängern, schreibt STA.
Er fügte hinzu, dass der Wirtschaftsminister die Befugnis habe, diese Maßnahmen zu ergreifen Robert Habeck. Doch er lehnte Lindners Vorschläge bereits heute ab und warnte, dass ein Stopp der Stromproduktion aus Gas zu einer Krise und sogar zu Stromausfällen führen würde. Allerdings bekräftigte er, dass man bestrebt sei, den Einsatz von Gas zur Stromerzeugung so weit wie möglich zu reduzieren.
Deutschland ist stark von russischem Gas abhängig, und Moskau hat letzte Woche seine Nord Stream 1-Pipeline auf nur 20 Prozent ihrer vollen Kapazität gedrosselt. Das reduzierte Angebot hat die Befürchtung geschürt, dass Deutschland in diesem Winter keine Gasvorräte mehr haben könnte, was eine Katastrophe für die Wirtschaft und den Einzelnen bedeuten würde.
Doch die deutsche Politik ist sich uneinig, wie die Energieabhängigkeit von Russland schnellstmöglich verringert und gleichzeitig der eingeschlagene Weg der grünen Wende beibehalten werden kann.
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