Deutschland ermittelt noch, wer hinter dem Angriff auf die Gaspipeline Nord Stream steckt



Die Explosionen im vergangenen Jahr haben die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt. Foto: AP

Die amerikanische Zeitung New York Times berichtete, die Tat sei angeblich von einer pro-ukrainischen Gruppe ausgeführt worden. In einem Interview mit RTV Slowenien warnte der deutsche Experte für maritime Sicherheit, dass die Operation zu kompliziert sei, um von einer kleinen Gruppe durchgeführt zu werden.

Experte Göran Swistek warnt, dass Interpretationen und Spekulationen darüber, wer hinter der offensichtlichen Sabotage steckt, während der Ermittlungen und basierend auf bekannten Fakten vermieden werden sollten.

„Wir wissen, dass die Gasleitung an drei Stellen beschädigt wurde, dass schwedische Seismologen Erschütterungen gemessen haben, was bedeutet, dass eine große Menge Sprengstoff verwendet wurde, um ein solches Ausmaß an Zerstörung zu erreichen, und wir haben eine Erklärung der Bundesanwaltschaft, die lautet im Zusammenhang mit der Sabotage wurde das Schiff durchsucht“, sagt Swistek.

Aber er hält – ebenso wie der amerikanische Investigativjournalist Seymour Hersh – die Möglichkeit, dass eine so komplexe Operation von einer Gruppe von sechs Personen mit einem kleineren Schiff durchgeführt wird, für nicht plausibel.

„Es ist schwierig, solche Mengen an Sprengstoff in einem kleinen Schiff zu transportieren. Dann muss man es holen und an die Pipeline kleben, man braucht Akustik, magnetische Signale, außerordentliches Wissen, es ist eine Tiefe von 70 bis 80 Metern und unterschiedliche Tiefen erfordern einen eine größere Menge verschiedener Sauerstoffbomben. Und alles, was dazu nötig ist – von der Vorbereitung bis zur Planung – zeigt, dass es sich nicht eine kleine Gruppe leisten konnte, sondern dass eine größere Struktur, höchstwahrscheinlich der Staat, dahinter stand.“ erklärt Swistek.

Auch Hershs Behauptung, die Aktion sei von der amerikanischen Regierung durchgeführt worden, findet der deutsche Experte nicht glaubhaft, weil er sich nicht auf mehrere Quellen beruft, sondern ein mögliches Szenario darstellt. Gleichzeitig sagt er, dass auch Russland, das Europa und den Westen spalten will, nicht ausgeschlossen sei. Aber gleichzeitig fügt er hinzu, dass man die Ergebnisse der Ermittlungen in Deutschland, Dänemark und Norwegen abwarten müsse, die seiner Meinung nach zeigen werden, wer hinter der Zerstörung der Gasleitungen steckt.

Ermittlungen wegen Sabotage an der Gaspipeline Nord Stream

Christoph Winter

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