Deutschland übergab der Ukraine das versprochene Luftverteidigungssystem Patriot, das russische Angriffe abschrecken soll
Bundeskanzler Olaf Scholz
© Inga Kjer / Deutscher Bundestag / Flickr
Deutschland hat der Ukraine das versprochene Luftverteidigungssystem „Patriot“ übergeben, das russische Angriffe abschrecken soll, wie aus Daten auf der Website der Bundesregierung hervorgeht, auf der Militärhilfelieferungen an Kiew verzeichnet sind. Zuvor habe eine Gruppe ukrainischer Soldaten eine Schulung für den Umgang mit dem System absolviert, berichtet die deutsche Presseagentur dpa.
Das mobile Flugabwehrsystem, das als eines der fortschrittlichsten der Welt gilt, kann gegen Flugzeuge, ballistische Raketen und Manövrierraketen eingesetzt werden. Neben Deutschland wurde die Ukraine auch von den USA zugesagt.
Vor der Lieferung absolvierte eine Gruppe ukrainischer Soldaten eines Mitglieds des NATO-Bündnisses die letzte Schulung zur Nutzung des Systems, die nach Angaben der Bundeswehr von Vertretern sowohl Deutschlands als auch der USA durchgeführt wurde. fasst die dpa zusammen.
Unter anderem stellte Deutschland der Ukraine 34 Cheetah-Panzer sowie 60.000 Einheiten Munition zur Verfügung, was angeblich nicht ausreiche. Berlin wandte sich daher an die Schweiz mit der Bitte, die Ausfuhr von dort gekaufter Munition zu gestatten, was Bern ablehnte.
Mit Verweis auf die Gesetzgebung, die die Wiederausfuhr von Waffen verbietet, wenn der Empfänger in einen internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist, lehnte die Schweiz bisher auch ein solches Gesuch Dänemarks und Spaniens ab.
Erst am Dienstag besuchte Bundespräsident Alain Berset den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, der trotz Kritik darauf beharrte, eine Exportgenehmigung zu verweigern. „Sie können nicht von uns verlangen, dass wir unsere eigenen Gesetze brechen“, sagte er.
Gleichzeitig gebe es seiner Meinung nach im Land eine Diskussion über dieses Thema. „Es ist wichtig, dass wir uns an die Regeln halten und sie gegebenenfalls ändern“, schloss er.
Die Bundesregierung verfolge diese Debatte und hoffe auf Veränderungen, sagte Scholz. „Wir wissen, dass die Ukraine Unterstützung mit Waffen und Munition braucht“, zitierte ihn die französische Nachrichtenagentur AFP.
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