Die deutsche Wirtschaft stagniert erneut

Nach ersten Daten des deutschen Statistikamtes Destatis ist das Auftragsvolumen in den deutschen Fabriken im September leicht gestiegen. Im Vergleich zum August sei er saisonbereinigt um 0,2 Prozent gestiegen, ohne Berücksichtigung von Großaufträgen aber um 2,2 Prozent gesunken, teilte Destatis mit. Das Wachstum ist vor allem auf die Auslandsnachfrage zurückzuführen.

Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP beobachten Marktbeobachter den Indikator für die Auftragseingänge aufmerksam und suchen nach Hinweisen auf die künftige Geschäftstätigkeit in Deutschland. Die vom Finanzunternehmen FactSet befragten Analysten hatten für September einen Rückgang der Fabrikbestellungen um 1,3 Prozent vorhergesagt.

Der Anstieg der Bestellungen im September folgte dem von deutschen Statistikern im August verzeichneten Anstieg von 1,9 %.

Die Auslandsnachfrage und vor allem Großaufträge seien der Grund für das Wachstum im September, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Im September stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um 4,2 Prozent, während die Inlandsbestellungen um 5,9 Prozent zurückgingen.

Ohne Großaufträge gingen die Bestellungen in den deutschen Werken im September um 2,2 Prozent zurück.

Hohe Inflation, höhere Energiekosten und eine schwächere Nachfrage aus China haben in den letzten Monaten das deutsche verarbeitende Gewerbe belastet. Nach den Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird Deutschland laut AFP die einzige große entwickelte Volkswirtschaft sein, die in diesem Jahr schrumpfen wird.

Ifo: Im Oktober wurden in Deutschland weniger Wohnungen gebaut

Laut einer heute veröffentlichten Umfrage des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung ifo hat sich der Trend des nachlassenden Wohnungsbaus in Deutschland im Oktober verschärft. Fast die Hälfte der deutschen Bauunternehmen leidet laut Ifa derzeit unter Geschäftsausfällen.

„Die Situation wird immer schlimmer, immer mehr Projekte werden aufgrund teurer Baukosten und steigender Zinsen abgesagt“, kommentierte Klaus Wohlrabe, Forschungsleiter des If, die Ergebnisse.

Der Anteil der von Entlassungen betroffenen Unternehmen stieg auf einen neuen Höchstwert von 22,2 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als im September. Im August lag der Anteil bei 20,7 Prozent.

Gleichzeitig wies Wohlrabe auch auf den Mangel an neuen Wohnungsbauprojekten und den daraus resultierenden Rückgang der Bestellungen von Unternehmen hin. Jedes zehnte Bauunternehmen meldete im Oktober finanzielle Schwierigkeiten, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass sich die Situation bald verbessern könnte.

„Die Aussichten für den Wohnungsbau bleiben düster, die Unternehmen stellen sich auf schwierige Zeiten ein“, schätzte auch Wohlrabe ein.

Hildebrand Geissler

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