Die Deutschen würden ungeimpfte Kinder vom Kindergarten ausschließen und den Eltern eine Geldstrafe auferlegen

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat am vergangenen Wochenende einen Gesetzentwurf vorgelegt, der eine Impfpflicht für Kinder gegen Masern vorsieht. Ungeimpfte Kinder würden vom Kindergarten ausgeschlossen, Eltern ungeimpfter Grundschulkinder müssten ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro zahlen, schreibt die Deutsche Welle auf ihrer Website. Spahn sagte, er wolle die Masern ausrotten.

Der Ausschluss von Kindern von der Grundschule sei aufgrund der Grundschulpflicht in Deutschland nicht möglich, daher sei in diesem Fall ein Bußgeld vorgesehen, berichtet die Deutsche Welle unter Berufung auf ein Interview mit dem Minister für die Sonntagsausgabe der Bild-Zeitung.

Minister Jens Spahn sagte, das Verbot ungeimpfter Kinder aus dem Kindergarten würde diejenigen unter 10 Monaten schützen, die zu jung für eine Impfung sind. Es würde auch diejenigen schützen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Ihre Eltern müssen einen Nachweis erbringen, dass sie nicht geimpft werden können.

Der Minister rechnet mit der Verabschiedung des Gesetzes






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Aufgrund der Einigkeit der Regierungskoalition in dieser Frage erwartet der Minister eine schnelle Verabschiedung des Gesetzes. Der Vorschlag wird von den Grünen abgelehnt. Der Gesetzentwurf wird derzeit von der Bundesregierung beraten. Die Verabschiedung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen.

Dem Gesetzentwurf zufolge, den auch die Deutsche Presse-Agentur dpa zusammenfasst, soll die Impfung gegen Masern in Deutschland ab dem 1. März nächsten Jahres verpflichtend sein, dann soll das Gesetz in Kraft treten.

Eltern, die ihr Kind in den Kindergarten oder die Grundschule anmelden möchten, müssen einen Impfnachweis vorlegen. Eltern von Kindern, die bereits den Kindergarten oder die Grundschule besuchen, müssen bis Ende Juli 2020 einen Impfnachweis vorlegen.

In diesem Jahr wurden 170 Masernfälle registriert




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Auch für Mitarbeiter in Krankenhäusern und Privatkliniken wird es eine Impfpflicht geben. Auch Mitarbeiter in Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen müssen Impfnachweise vorlegen, berichtet die deutsche Ausgabe des Portals The Local.

Laut Statistik des deutschen Robert-Koch-Instituts für Epidemiologie sind 93 Prozent der Kinder in Deutschland gegen Masern geimpft, und 95 Prozent der Kinder sind zur Ausrottung dieser Krankheit erforderlich. Spahn betonte, dass sie diesen Prozentsatz trotz aller Kampagnen und Appelle nicht erreichen könne und daher zu solchen Maßnahmen greifen müsse.

In Deutschland wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 170 Masernfälle registriert. In den letzten Monaten wurden in mehreren Teilen Deutschlands Kindergärten und Schulen aufgrund von Masernfällen geschlossen.

Die Weltgesundheitsorganisation und die Vereinten Nationen haben wiederholt Maßnahmen als Reaktion auf die jüngsten Masernausbrüche auf der ganzen Welt gefordert. Dieses Virus tötete im vergangenen Jahr 136.000 Menschen, und die Zahl der Patienten stieg im Vergleich zu 2017 um 50 Prozent.

Hildebrand Geissler

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