Die Fifa wird Deutschland nicht dafür bestrafen, dass es den Mund bedeckt

Bundestrainer Hansi Flick sagte nach der 1:2-Niederlage gegen Japan über die Geste des „bedeckten Mundes“: „Das war ein Zeichen, eine Botschaft, die wir senden wollten. Wir wollten die Botschaft vermitteln, dass die Fifa uns zum Schweigen gebracht hat.“

Die Fédération Internationale de Football Association könnte gemäß Artikel 11 ihres Disziplinargesetzes Disziplinarmaßnahmen gegen Elf-Mitglieder verhängen. Darin heißt es, dass jeder bestraft werden kann, der „eine Sportveranstaltung für Demonstrationen nichtsportlicher Natur nutzt“.

Die Fifa hat sich offiziell nicht zu den Aktionen der deutschen Mannschaft geäußert, aber laut dpa wird der Dachverband keine offiziellen Disziplinarmaßnahmen verhängen.

„Wir wollten mit einem Band unsere Unterstützung für die Werte ausdrücken, die wir in der deutschen Nationalmannschaft hochhalten, wie Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen wollten wir, dass unsere Stimme gehört wird“, teilte der Deutsche Verband via mit soziale Netzwerke.

„Das war kein politisches Statement, Menschenrechte lassen sich nicht verhandeln. Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber trotzdem nicht. Deshalb ist uns diese Botschaft so wichtig. Das Band zu verbieten, ist wie uns unsere Stimme zu verweigern.“ Wir stehen zu unserem Standpunkt.“

Die OneLove-Kampagne wurde in sieben europäischen Nationalmannschaften unterstützt. Neben Deutschland wurde die Kampagne von Vertretern aus England, Wales, Belgien, der Schweiz, Dänemark und den Niederlanden unterstützt.

Während der Meisterschaft in Katar, wo männliche Homosexualität immer noch als Verbrechen gilt, trugen die Kapitäne der Nationalmannschaften eine weiße Armbinde mit dem Slogan One Love in schwarzen Buchstaben und einem in Regenbogenfarben gezeichneten Herzen mit schwarzem Rand und der weißen Nummer 1 darin die Mitte. Die Regenbogenfahne ist das offizielle Symbol der LGBT-Community.

Der CEO des dänischen Fußballverbands, Jakob Jensen, bestätigte, dass sie rechtliche Möglichkeiten prüfen, um gegen die FIFA vorzugehen, sagte aber gleichzeitig, dass sie „sich nicht sofort an das Schiedsgericht des Sports (Cas) wenden können“.


Hildebrand Geissler

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